Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.02.2021 | 12:23 | Langstreckentransporte 

Niedersachsen: Widerstand gegen strengere Regeln für Tiertransporte?

Hannover - Das Agrarland Niedersachsen möchte strengere Regeln für Tiertransporte durchsetzen. Über dazu nötige Schritte debattiert der Landtag am Mittwoch in Hannover.

Tiertransporte
Das Agrarland Niedersachsen ist einer der Hauptexporteure von Rindern. Für die Transporte, vor allem über EU-Grenzen hinweg, fordert der Landtag jetzt strengere Regeln. Doch es gibt Widerstand. (c) proplanta
Ein Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und CDU beinhaltet unter anderem die Forderung an die Landesregierung, sich für mehr Kontrollen von Transporten stark zu machen, mindestens jeder zehnte Lastwagen solle überprüft werden. Außerdem sollten Langstreckentransporte bei Temperaturen von unter 5 und über 30 Grad verboten werden. Für die konkrete Umsetzung der Forderungen ist zumeist der Bund oder die EU zuständig.

Für die besonders im Fokus stehenden Transporte in Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union sollen die Behörden laut dem Antrag auf die Navigationssysteme der Lastzüge zugreifen dürfen, um überprüfen zu können, wo der Tiertransport sich tatsächlich befindet.

Transporteure sollen bei Verstößen gegen Verordnungen der EU schneller ihre Transportzulassung verlieren können. Schlachttiere sollten zum möglichst nächstgelegenen Schlachthof transportiert und nur die bereits geschlachteten Tiere über lange Strecken transportiert werden, lautet eine weitere Forderung in dem Antrag.

Niedersachsen und Brandenburg gehören zu den Hauptexporteuren von Rindern in Drittstaaten. Rund 22.000 Kälber werden jährlich aus Niedersachsen exportiert, in Brandenburg sind es rund 40.000. Andere Bundesländer untersagten solche Exporte teils bereits oder erließen besondere Auflagen. Auch Niedersachsen hatte im vergangenen Sommer Tiertransporte in Drittländer außerhalb der EU aus Tierschutzgründen untersagt. Gegen den Erlass war allerdings geklagt worden, er hatte keinen Bestand. Seit Jahresbeginn sieht ein neuer Erlass erhöhte Tierschutzauflagen für solche Transporte vor, die neuerdings vom Landwirtschaftsministerium selber detailliert überwacht werden.

Neben SPD und CDU legten die Grünen einen separaten Antrag für mehr Kontrolle bei Tiertransporten vor, er wird ebenfalls beraten. Auch die AfD hatte sich mit einem eigenen Antrag zu dem Thema positioniert, über ihn wird nach dem Auseinanderbrechen der AfD-Landtagsfraktion aber nicht mehr abgestimmt werden.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 WWF sieht Fischer als wichtige Partner im Kampf gegen Geisternetze

 Freie Wähler scheitern mit Antrag auf Landestierschutzbeauftragten

 AG Wolf legt Kriterien zum Abschuss von Problemwölfen vor

 Bauernverband: Bürokratie erdrückt uns - Protest von Tierschützern

 Nicht genug Vogelschutz: Brüssel eröffnet Verfahren gegen Deutschland

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus