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10.07.2011 | 07:04 | EHEC-Krise 

Niedersachsen will Biohof nach EHEC-Welle wieder freigeben

Oldenburg/Bienenbüttel - Der Biohof in Niedersachsen, der als Ursprung der EHEC-Epidemie in Deutschland gilt, kann aufatmen.

Biogemüse
«Ich gehe davon aus, in der nächsten Woche den Betrieb in Bienenbüttel wieder freizugeben», sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) am Samstag der Nachrichtenagentur dpa in Oldenburg. Das geschehe in Absprache mit den Bundesinstituten, die ihre Untersuchungen noch beenden müssten. Niedersachsen habe dem Hofbesitzer zudem Landesbürgschaften in Aussicht gestellt. «Wir wollen ihm dabei helfen, dass der Betrieb wieder anlaufen kann», erklärte der Minister.

Wegen einer dichten Indizienkette war der Hof als Ursprung der Epidemie in Deutschland mit bislang rund 50 Toten ausgemacht worden. Die Betreiber hatten jedoch am Freitag erklärt, gegen das verhängte Handelsverbot Klage einreichen zu wollen. Die von den Behörden verhängten Maßnahmen kämen einer Betriebsstilllegung gleich. Bei keiner der seit dem 3. Juni ausgewerteten rund 1.000 Proben sei jedoch bislang ein positiver EHEC-Befund festgestellt worden. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen gegen die Betreiber eingestellt, weil ihnen kein fahrlässiges oder vorsätzliches Verhalten angelastet werden könne. Es seien alle Hygienevorschriften beachtet worden.

Als wahrscheinlicher Auslöser der EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich gilt ägyptischer Bockshornkleesamen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Focus» hatte ein Unternehmen aus dem niederrheinischen Neunkirchen-Vluyn die Samen importiert. Im Dezember 2009 seien insgesamt 15.000 Kilogramm Bockshornkleesamen nach Europa eingeführt worden. 10.500 Kilo davon seien an einen deutschen Zwischenhändler gegangen, der wiederum 75 Kilo an den Biohof in Bienenbüttel geliefert habe. 3.550 Kilo gingen an weitere Händler in Deutschland - der Rest nach Österreich, England und Spanien. Auch die Samen, mit denen sich wahrscheinlich die französischen EHEC-Opfer in der Gegend von Bordeaux infizierten, würden von dem deutschen Importeur stammen.

Der «Focus» beruft sich auf ein Fax des Schnellmeldesystems «Rapid Alert Systems for Food and Feed» (RASFF) der Europäischen Kommission und einen Report der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. Der ägyptische Exporteur sitze demzufolge in der Oase El Fayoum. Eine «Focus»-Reporterin habe dort zwar die Büros mehrerer Samenexportfirmen gefunden. Die Anwohner hätten jedoch behauptet, das vom RASFF identifizierte Unternehmen gebe es nicht. Auch der Geschäftsführer des örtlichen Bio-Anbauverbands habe gesagt, er habe von der Firma noch nie gehört. (dpa)
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