"Bereits heute verfügt die EU nur noch über eine knapp ausgeglichene Versorgungsbilanz bei Getreide mit historisch niedrigen Lagerreserven“, erklärt Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). „Umso unverständlicher ist es, dass die
EU-Kommission vorschlägt, im Rahmen des „Greenings“ sieben Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche als ökologische Vorrangflächen aus der Produktion zu nehmen“, so Nüssel weiter.
Der DRV-Präsident appelliert deshalb an die Mitglieder der Agrarministerkonferenz, sich entschieden gegen diesen Vorschlag der EU-Kommission auszusprechen. Zugleich unterstützt Nüssel geplante Initiativen des Bundes und der Länder zur Reduzierung des hohen Flächenverbrauchs für Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen.
Sorge bereitet weiterhin, dass die EU-Kommission mit der geplanten Einführung einer progressiven Kürzung bzw. Kappung der Direktzahlungen ökonomisch sinnvolle Formen gemeinschaftlicher Landbewirtschaftung schwächen will. Gerade die Agrargenossenschaften, die rund 27 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Ostdeutschlands bewirtschaften, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Rohstoffversorgung in Deutschland. „Ich hoffe, dass die Agrarminister ein klares Votum gegen diesen systemwidrigen Ansatz bei der Ausgestaltung der Direktzahlungen abgeben werden“, so Manfred Nüssel. (drv)