«Für mich ist es wichtig, dass es ein vernünftiges Nebeneinander geben wird von konventioneller Landwirtschaft und ökologischer Landwirtschaft», sagte Schulze am Mittwoch beim Besuch eines Bioland-Ackerbaubetriebes in der Börde. «Und am Ende entscheiden es im Grunde genommen auch die Verbraucher und auch die Unternehmen selber, was sie machen.»
Schulze hat jüngst das zuvor fünf Jahre lang von den Grünen geführte Agrarressort übernommen. «Ich bin immer ein Freund von Unterstützung, ich bin aber kein Freund davon, dass Politik einseitig eine Präferenz ausspricht», betonte er.
Welche Unterstützung und welche Strategie es in den kommenden Jahren angesichts knapper Kassen geben werde, müsse man sich genau anschauen. «Eines ist auch klar: Wir werden hier nicht komplett alles umdrehen, das nicht. Aber wir werden uns manche Dinge sehr genau anschauen müssen.»
Laut dem Statistischen Landesamt gab es in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 586
Betriebe mit ökologischem
Landbau auf jeweils mehr als fünf Hektar Fläche. Das waren 52 Prozent mehr als noch 2016.
Sie hatten zuletzt einen Anteil von 14 Prozent an allen Agrarbetrieben und bewirtschaften neun Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Bundesweit liegen sowohl der Anteil der Öko-Betriebe als auch deren Fläche bei rund zehn Prozent.
Wichtig seien ihm Wertschätzung und Verständnis für die Landwirtschaft und deren Beschäftigte, unterstrich der Minister. Jungen Menschen solle mehr Wissen vermittelt werden. Er wolle, dass Schulen noch mehr auf Höfe gehen, das Interesse sei aus seiner Sicht da. Schulze erzählte, als Kind habe er im Grunde nie Ferien gehabt, weil er im Sommer auf dem Acker gewesen sei. Der 42-Jährige ist im Harz aufgewachsen.