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18.01.2023 | 11:38 | Welternährung 

Özdemir dringt auf stärkere Kooperation für Kampf gegen Hunger

Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dringt auf eine stärkere Kooperation zur weltweiten Ernährungssicherung

Cem Özdemir
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(c) proplanta
«Noch nie mussten so viele sich überlagernde Krisen gleichzeitig gelöst werden, um das Recht auf Nahrung zu verwirklichen», sagte der Grünen-Politiker vor einer internationalen Agrarministerkonferenz an diesem Samstag in Berlin. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine drehe sich eine Abwärtsspirale noch stärker, während die Folgen des Artensterbens und der Klimakrise zunähmen. Der Welt drohe damit die größte Nahrungsmittelkrise seit dem Zweiten Weltkrieg.

«Wir brauchen dringend praxistaugliche Lösungen», sagte Özdemir. Es seien nur noch acht Ernten, um das Ziel einer Beendigung des Hungers in der Welt bis 2030 zu erreichen. Bei der Agrarministerkonferenz am Rande der Branchenmesse Grüne Woche soll eine gemeinsame Erklärung dazu vorgelegt werden. Erwartet werden Regierungsvertreter aus mehr als 80 Staaten. Russland wurde nicht zur Teilnahme eingeladen.

Oberstes Ziel sei ein nachhaltiger Wandel der Ernährungssysteme, erläuterte Özdemir. Dazu gehörten Klimaschutz, der Erhalt der Artenvielfalt, eine effizientere Nutzung von Pflanzenschutzmitteln und Dünger. Es könne nicht sein, dass die Vermittlung von Know-how hierzu bisher vor allem großen Chemiefirmen mit eigenen Interessen überlassen werde. Europa habe es auch zu lange Russland überlassen, sich für Partnerschaften in Afrika zu engagieren.

Besonderes Augenmerk sollte auf kleinbäuerlicher Produktion liegen. Lebensmittelverluste müssten besser vermieden werden, machte Özdemir deutlich. Er nannte es zudem als Ziel, dass ärmere Länder aus der Abhängigkeit von akuten Lebensmittelhilfen herauskommen. Auch die leistungsfähige europäische Landwirtschaft habe teils dazu geführt, dass dortige Produzenten auf manchen Märkten keine Chancen mehr hätten. Vor diesem Hintergrund soll die Ausrichtung von Exporten durch das bundeseigene Thünen-Forschungsinstitut untersucht werden.
dpa
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