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12.02.2023 | 13:00 | Bio-Ausbau 

Özdemir hält an Bio-Produktion fest

Berlin - Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt trotz eines Dämpfers durch die hohe Inflation auf eine generell robuste Nachfrage für Bio-Lebensmittel.

Ökolandbau
Angesichts gestiegener Preise vom Heizen bis zum Wocheneinkauf hielten sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher zuletzt auch bei oft etwas teureren Ökoprodukten zurück. Gerät «bio» aus dem Blick? (c) proplanta
«Die Menschen wollen weiter bio - das ist eine gute Nachricht für Umwelt, Klima, Artenschutz und unsere Höfe», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Nach einer Umfrage im Auftrag des Ministeriums gaben 33 Prozent der Bundesbürger an, aktuell häufig bio zu kaufen und 49 Prozent gelegentlich. Zukünftig wollen es demnach 38 Prozent häufig und 47 Prozent gelegentlich tun.

Özdemir sagte: «Gerade in Krisenzeiten wird uns noch einmal stärker bewusst, wie wertvoll und wichtig es ist, nachhaltig zu wirtschaften.» Genau darauf zahle das Ziel von 30 Prozent Bio-Anteil bis 2030 ein. «Für die Höfe kann bio eine wichtige Zukunftschance sein», erläuterte der Minister. Wichtig sei ihm, dass sich öko für die Betriebe ebenso lohne wie für Kundinnen und Kunden, damit die gute Wahl zur einfachen Wahl werde. «Daran arbeiten wir.»

Das Geschäft mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln hatte angesichts vieler Preissteigerungen für Verbraucherinnen und Verbraucher etwa auch bei der Energie einen Dämpfer bekommen. «Der deutsche Öko-Markt schrumpfte 2022 zum ersten Mal in seiner Geschichte», hieß es in einem Bericht des Deutschen Bauernverbands zum Jahreswechsel.

Auch bei bio seien Discounter Gewinner eines «Trends zum Billig-Einkauf» geworden. Fachläden erlitten dagegen Einbußen. Die Biobranche trifft sich vom 14. bis 17. Februar bei der Messe Biofach in Nürnberg. Dann werden auch weitere aktuelle Konjunktur- und Marktdaten erwartet.

Ausschließlich bio kaufen laut der neuen Umfrage nach eigenem Bekunden aktuell drei Prozent der Befragten - künftig wollen es vier Prozent tun. Nie zu bio greifen aktuell 15 Prozent, zukünftig wollen es 12 Prozent nie tun. Meistgenannte Gründe für Biokäufe sind demnach «artgerechte Tierhaltung» und «möglichst naturbelassene Lebensmittel» mit jeweils 90 Prozent.

Beliebteste Biowaren sind Eier, Gemüse und Obst. Gekauft wird überwiegend im Supermarkt. Für das regelmäßige «Öko-Barometer» wurden den Angaben zufolge 1014 Menschen ab 14 Jahren von Dezember 2022 bis Januar 2023 vom Institut Info befragt.

Insgesamt baut die Bundesregierung auf ein kräftiges Bio-Wachstum. Ziel ist ein Öko-Flächenanteil von 30 Prozent bereits bis 2030. Nach jüngsten Daten für 2021 waren es zuletzt 10,9 Prozent der gesamten Agrarfläche nach 10,3 Prozent Ende 2020. Bio wirtschaften inzwischen 14 Prozent aller Höfe.

Ein Hebel für mehr Bio-Schwung sollen auch Kantinen und Mensen sein. Laut der neuen Umfrage nutzen 49 Prozent der Befragten solche Verpflegungseinrichtungen. Ein Viertel isst dort mindestens einmal im Monat, 15 Prozent nutzen sie mindestens einmal wöchentlich. Laut Umfrage sind auch 80 Prozent nach eigenen Angaben dazu bereit, in Kantine oder Mensa für Bio-Gerichte mehr zu bezahlen.
dpa
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