Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.06.2022 | 08:26 | Tierwohl 

Özdemir will Finanzierung für Tierhaltungsumbau zügig sichern

Lübeck - Bundesagrarminister Cem Özdemir fordert rasche Klarheit in der Koalition über eine gesicherte Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung hin zu höheren Standards.

Bundesagrarminister Cem Özdemir
Bild vergrößern
Bundesagrarminister Cem Özdemir (c) proplanta
«Wenn es dem Tier besser gehen soll, dann muss der Bauer das auch in seinem Geldbeutel merken», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag beim Deutschen Bauerntag in Lübeck.

Es sei jetzt die wichtigste Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Investitionen auf den Höfen unterstützt und auch höhere laufende Kosten für eine tiergerechtere Haltung ausgeglichen würden.

«Diese Kosten, die kann man nicht von heute auf morgen am Markt erlösen», erläuterte Özdemir. Daher werde zwingend ein wirksames Finanzierungskonzept gebraucht, für das er sich gerade auch im Kabinett einsetze. Dazu müssten jetzt Entscheidungen getroffen werden.

«Immer nur Nein sagen, geht nicht», sagte Özdemir. «Wer nein sagt zur Finanzierung, sagt nein zur Tierhaltung in Deutschland.» Die Bundesregierung dürfe die Landwirte nicht länger vertrösten. «Jeder Tag, wo nichts passiert, verlängert das Höfesterben.»

SPD, Grüne und FDP ringen seit Wochen über eine Finanzierung. Im Gespräch sind nach Empfehlungen einer Expertenkommission ein höherer Mehrwertsteuersatz oder eine «Tierwohlabgabe» auf tierische Produkte. Denkbar wäre etwa ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch. Die FDP hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie Preisaufschläge für die Verbraucher angesichts der hohen Inflation ablehnt.

Mit Blick auf mehr Getreideanbau in Deutschland wegen ausfallender Exporte der Ukraine infolge des russischen Krieges verwies Özdemir auf bereits angekündigte Erleichterungen. Er hat unter anderem schon ermöglicht, dass ausnahmsweise Gras und Pflanzen von «ökologischen Vorrangflächen» als Futter genutzt werden dürfen. Gleichzeitig wolle er diese wertvollen Artenvielfaltsflächen erhalten und lehne eine «Hochertragslandwirtschaft mit Düngern» auf diesen Standorten ab.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Aldi Süd: Auch Rindfleisch nur noch aus höheren Haltungsformen

 Antragsstart für Tierwohlprämien

 Weniger Landwirtschaftsbetriebe in Sachsen-Anhalt halten Tiere

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich