«Wir bewegen uns in eine Sackgasse», sagte Wendorff der Deutschen Presse-Agentur während der Grünen Woche in Berlin am Sonntag. Er kritisierte, dass Özdemir für eine Förderung eine Obergrenze einziehen wolle, die 200
Sauen und bis zu 3.000 verkaufte Mastschweine jährlich vorsehe.
Dies werde der landwirtschaftlichen Struktur aber nicht gerecht, da Brandenburg große Tierhaltungs-Anlagen habe. «Dann machen wir die Tierhaltung in Brandenburg tot», sagte Wendorff zu seinen Befürchtungen. «Wir fühlen uns als Region nicht wahrgenommen, wir fühlen uns aufs Abstellgleis geführt.»
Wendorff forderte für die Umbaupläne mehr Gründlichkeit und eine bessere Folgenabschätzung. Die Zahl der gehaltenen Schweine in Brandenburg ist - wie auch bundesweit - mit weniger als 600.000 Tieren auf einen Tiefstand gesunken.
Auch der Deutsche
Bauernverband kritisierte die Eckpunkte eines geplanten Förderprogramms. Die Obergrenzen für die Förderung seien zu niedrig, um eine Schweinemast ökonomisch sinnvoll betreiben zu können, hieß es. Nach den Ministeriumsplänen sollen
Betriebe mit Standards profitieren, die deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen. Gefördert werden sollen «tier- und umweltgerechte» Neu- und Umbauten von Ställen sowie auch laufende Mehrkosten einer besseren Haltung.
Wenige Tage nach Beginn der internationalen
Agrarmesse Grüne Woche in Berlin zeigte sich
Bauernpräsident Wendorff zufrieden mit dem Besucherinteresse. «Die Nachfrage ist sehr, sehr groß.» Wendorff sieht seine anfängliche Skepsis nicht bestätigt. «Da muss ich mich korrigieren», bemerkte der Präsident des Landesbauernverbandes. Er schaue in zufriedene Gesichter bei Ausstellern und Veranstaltern.
Vor der Agrar- und Ernährungsmesse in Berlin, die am Freitag begann, hatte Wendorff gesagt, es werde nach zwei Jahren Corona-Pause möglicherweise einen gewissen Rückgang bei der Besucherzahl geben.
Die Veranstalter erwarten bis zum 29. Januar rund 300.000 Gäste bei der Grünen Woche. In der Brandenburg-Halle wollen die Aussteller für den Wert regionaler
Lebensmittel werben. An diesem Montag wird auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zum Brandenburg-Tag bei der Messe erwartet. Ein Hallen-Rundgang gehört dabei zum Pflicht-Programm.
dpa/bb