Der Dioxinskandal und ein Fall von
Antibiotika in Tierfutter in Sachsen-Anhalt zeigten, dass die arbeitsteilige Produktion ein Irrweg sei, sagte der Präsident des Deutschen Bauernbundes, Kurt-Henning Klamroth, am Freitag auf der Grünen Woche in Berlin. «Ein Großteil dieser Bauern schämt sich, seine Ställe zu zeigen, weil sie wissen: Das, was wir da machen, gehört sich eigentlich nicht.»
Die Kunden wollten keine Massentierhaltung mehr, sagte Klamroth. «Sie wollen Kreisläufe. Das Tierfutter muss im Betrieb produziert werden.» Die Lebensmittelskandale zeigten, dass bei Konzentration und
Globalisierung in der Landwirtschaft das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Der Deutsche Bauernbund ist ein Zusammenschluss landwirtschaftlicher Familienbetriebe in Ostdeutschland.
Die zunehmende Zahl von Großbetrieben koste Arbeitsplätze, sagte der Bundesgeschäftsführer des Bauernvereins Neuland, Jochen Dettmer. «Die Industrialisierung der Landwirtschaft verdrängt Menschen.» Er warf den Verbänden der Ernährungswirtschaft vor, weiter auf Exportwachstum zu setzen. «Das ist eine Ohrfeige für alle, die noch anständig produzieren.» (dpa)