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27.10.2021 | 08:40 | Klima-Versprechen 

Pariser Klimaziele: Reichen die Ankündigungen wirklich aus?

New York/Nairobi - Die Anstrengungen der Staatengemeinde reichen nach UN-Angaben bei Weitem nicht für die Erfüllung der Pariser Klimaziele aus.

Pariser Klimaziele
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft beim Klimaschutz wenige Tage vor der Konferenz von Glasgow laut UN eine riesige Lücke: In einem neuen Bericht mahnt sie zu größeren Anstrengungen - sonst drohten schwere Konsequenzen. (c) proplanta
In einem am Dienstag vorgestellten Bericht wenige Tage vor der Klimakonferenz in Glasgow sehen die Vereinten Nationen eine große Lücke zwischen nationalen Ankündigungen und den nötigen Handlungen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

«Wir sind immer noch auf dem Weg zu einer Klima-Katastrophe», sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Pressekonferenz in New York.

Die neuesten Klima-Versprechen der Länder würden den Berechnungen zufolge nur zu einer zusätzlichen Reduzierung der Treibhausgase um 7,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Für das 1,5-Grad-Ziel würden allerdings 55 Prozent benötigt, für eine Begrenzung auf 2 Grad noch immer 30 Prozent. Die Zahlen gehen zurück auf die Aktualisierung der nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung des Klimawandels, die 120 Länder laut UN bis zum 30. September aktualisiert hatten.

Die Welt sei nach wie vor auf dem Weg zu einer Erwärmung der Erde um 2,7 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Einen großen Einfluss aber könnten die Verpflichtungen zur Klimaneutralität einer Reihe von Ländern haben, die bei voller Umsetzung 0,5 Grad Erderwärmung weniger bedeuten würden. Allerdings seien die Ankündigungen teilweise vage gehalten oder schwammig formuliert und müssten konkretisiert werden.

Die COP beginnt am kommenden Sonntag (31. Oktober) im schottischen Glasgow. Dort soll darüber beraten werden, wie das 2015 in Paris formulierte Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, erreicht werden kann. Dazu sollten alle Länder Aktionspläne auflegen. Allerdings fehlen von zahlreichen Staaten noch die Vorhaben oder sie gehen nicht weit genug.

«Der Klimawandel ist kein Zukunftsproblem mehr. Es ist jetzt ein Problem», sagte die Chefin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen. Um noch eine Chance auf das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu haben, müssten die Emissionen durch Treibhausgase in den kommenden acht Jahren fast halbiert werden. Zahlreiche Mitgliedsstaaten wollten am Dienstag bei einer Debatte in der UN-Vollversammlung in New York zum Thema diskutieren. Für Deutschland wurde ein Video-Beitrag von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) erwartet.

dpa
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