In der Vorlage heißt es, Landwirte und Grundeigentümer seien mit den von der Landesregierung vorgesehenen und von den Koalitionsfraktionen von
SPD, Grünen und SSW unterstützten Maßnahmen nicht einverstanden.
«Eine Verwirklichung der Regierungspläne würde unseren Landwirten entschädigungslos 13.600 Hektar Nutzfläche rauben», erklärte am Dienstag der CDU-Agrarpolitiker Heiner Rickers. «Die Landwirte wehren sich gegen diese faktische Enteignung völlig zu Recht.» Bereits nach heutiger Gesetzeslage seien Knicks besser geschützt als je zuvor.
Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) verteidigte seine Pläne. «Knicks haben in den letzten Jahren unter anderem durch die Intensivierung des Ackerbaus stark gelitten», sagte er. Deshalb sei es fachlich geboten, ihren Schutz zu verbessern. Nur intakte Knicks könnten ihre typischen Funktionen erfüllen, zum Teil gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum zu bieten sowie zum Schutz vor Bodenerosion beizutragen.
Habecks Ministeriums hat vorgeschlagen, einen 50 Zentimeter breiten Saumstreifen zum Schutz der Knicks und eine neue Schnittmethode einzuführen. Ziel sei es, die Knicks und damit die Natur besser zu schützen und den Anforderungen der Landwirtschaft an die Bewirtschaftung ihrer angrenzenden Nutzflächen Rechnung zu tragen. «Uns ist klar, dass die Maßnahmen zur Verbesserung des Knickschutzes nicht überall Jubelstürme auslösen», erklärte Habeck. In seinem Ministerium gingen in den vergangenen Tagen etwa 170 Faxe mit insgesamt rund 400 Unterschriften gegen seine Pläne ein. (dpa/lno)