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15.05.2011 | 11:23 | Lebensmittelverschwendung 

Politik trägt wesentlich zum Wegwerfen von Lebensmitteln bei

Freising - Laut FAO geht rund ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion als Abfall verloren.

Lebensmittel
Nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. ist dies angesichts rund einer Milliarde hungernder Menschen ein unerhörter Skandal. Endlich sollen laut Bundesministerin Ilse Aigner nun auch Industrie, Handel und Verbraucher einen Beitrag leisten und diese Verschwendung von natürlichen Ressourcen eindämmen. Das Bundesministerium will mit einer umfassenden Untersuchung über die Gründe der Wegwerfmentalität zur Problemlösung beitragen, auf deren Grundlage weitere Vorschläge zur Abfall-Verringerung erarbeitet werden sollen.

„Die Politik muss selbst mehr Verantwortung übernehmen", fordert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Sie hat mit ihrer Agrarpolitik, die vor allem darauf ausgerichtet ist, Lebensmittel weltweit wettbewerbsfähig zu machen, dafür gesorgt, dass die Nahrungsmittelproduktion noch immer nach dem Prinzip „Möglichst viel und möglichst billig" funktioniert. Billigprodukte aber werden weniger wertgeschätzt und entsprechend auch leichter entsorgt." Diese Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte hat aber nicht nur die Abfallproblematik maßgeblich mitverursacht, sie führt auch dazu, dass immer mehr Futtermittel in die EU importiert werden. Zwischenzeitlich werden rund ein Drittel (ca. 51 Mio. ha) der Futterflächen außerhalb der EU für die Nahrungsmittelproduktion in der EU bewirtschaftet - meist von großen Konzernen. Damit fehlt in vielen Schwellen- und Drittländern die Grundlage für die Eigenversorgung der heimischen Bevölkerung.

„Die Grundsätze der Ernährungssouveränität werden durch die Agrarpolitik der EU und anderer Industrienationen mit Füßen getreten", stellt Romuald Schaber fest. „Und das alles, um den Nahrungsmittelkonzernen billigen Rohstoff verschaffen, mit dem sie dann hochwertige Nahrungsmittel für die Industrienationen zum Wegwerfpreis produzieren können."

Die Milchbauern haben diese fatale Politik der Vergangenheit, die neben der Vernichtung von Nahrungsmittel auch hunderttausende Existenzen und Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen gekostet hat, satt.

Der BDM stimmt Bundesministerin Aigner zu, dass etwas getan werden muss. Allerdings muss das Problem an der Wurzel gepackt werden, d.h. die EU-Agrarpolitik muss unverzüglich umgesteuert und neu ausgerichtet werden. Die Reform der GAP 2013 bietet aus Sicht des BDM dafür eine gute Möglichkeit. (bdm) 
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