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31.08.2018 | 12:52 | Jagdpachtverträge 

Politiker im Streit um Jagd auf deutschen Inseln

Hannover - Im Streit um neue Jagdpachtverträge im Nationalpark Wattenmeer hat Umweltminister Olaf Lies (SPD) dem CDU-geführten Agrarministerium «ganz schlechten Stil» vorgeworfen.

Vogeljagd im Wattenmeer
(c) Ennira - fotolia.com
Die neuen Pachtverträge seien seinem Haus unbekannt, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. «Dieses eigenmächtige Vorgehen des Landwirtschaftsministeriums ist mir vollkommen unverständlich und ganz schlechter Stil!» Nach Angaben von Umweltverbänden wurden die auslaufenden Jagdpachtverträge für die Inseln Norderney, Baltrum, Langeoog und Wangerooge sowie Flächen auf dem Festland für weitere neun Jahre seitens der Domänenverwaltung stillschweigend verlängert.

Naturschützer fordern seit langem ein Ende der Vogeljagd im Wattenmeer, wo Millionen von Zugvögeln rasten. Lies sagte laut Pressemitteilung: «Wir wollen eine nachhaltige und moderne Naturschutzpolitik und eine rückwärtsgewandte Jagd kann nicht in unserem Sinne sein. Mit dem jetzigen Alleingang konterkariert das Landwirtschaftsministerium den Naturschutz und stellt die bislang gute Zusammenarbeit mit meinem Haus auf eine harte Probe.»

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) wies den Vorwurf am Abend «entschieden zurück», wie sie es formulierte: «Auf den ostfriesischen Inseln sind Jagdpachtverträge ausgelaufen und daher verlängert worden. Dies ist ein üblicher Vorgang, der von den Domänenverwaltungen vorgenommen wird und damit voll in die Ressortzuständigkeit meines Hauses fällt.» In den verlängerten Pachtverträgen seien erneut zusätzliche Einschränkungen vorgesehen, die über das Nationalparkgesetz hinausgingen. So sei zum Beispiel Jagd an den Tagen der offiziellen Wasser- und Watvogelzählungen weiterhin ausgeschlossen.

Otte-Kinast warf ihrem SPD-Kabinettskollege Lies eine fragwürdige Kommunikation vor: «Eine offenbare Verärgerung über einen Vorgang nicht zunächst im Gespräch mit unserem Haus, sondern direkt öffentlich zu kommunizieren, ist nicht nur ausgesprochen bemerkenswert, sondern zwischen Koalitionspartnern auch nicht nachvollziehbar und mehr als ärgerlich.»
dpa/lni
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