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20.06.2018 | 09:45 | Julia Klöckner 

Politische Pläne für weniger Zucker und Fett im Essen

Berlin - Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will Pläne für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten voranbringen.

Zu fettiges Essen
Im Kampf gegen «Dickmacher» mit besonders vielen Kalorien will die Ministerin die Hersteller für neue Rezepte ins Boot bekommen. Bei gesünderer Ernährung sollen nicht nur Kinder stärker in den Fokus rücken. (c) proplanta
Bis Anfang Juli solle die Wirtschaft konkrete Vorschläge dazu machen, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Bis Jahresende wolle sie dann ein Konzept für eine nationale Strategie vorlegen. Im Fokus stehen sollen besonders für Kinder beworbene Lebensmittel, Produkte mit hohem Salzgehalt und stark gezuckerte Erfrischungsgetränke.

Klöckner betonte: «Ich bin nicht die Geschmacks-Nanny der Nation.» Angesichts des gesellschaftlichen Problems von Übergewicht gerade bei Kindern sei der Staat aber gefragt. Gemeinsam mit der Branche und Verbraucherverbänden solle daher über Rezept-Änderungen gesprochen werden. Ziel sind nach früheren Angaben Selbstverpflichtungen, die aber auch überprüfbar festgelegt werden sollen. Geachtet werden solle zudem auf Machbarkeit und die Folgen gerade für das Handwerk.

Ein erster Anlauf für eine Reduktionsstrategie noch unter der alten großen Koalition hatte heftige Proteste der Wirtschaft ausgelöst. Manche Hersteller setzen aber bereits ähnliche Programme um.

In den Blick nehmen will Klöckner auch gesündere Ernährung bei älteren Menschen. Geplant sind zusätzliche Bildungsangebote und eine stärkere Forschungsförderung, etwa um Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krankheiten wie Demenz zu ergründen. Wie bei Kitas und Schulen sollten auch bei der Verpflegung in Seniorenheimen und bei «Essen auf Rädern» Ernährungsempfehlungen stärker beachtet werden.

Beim geplanten Tierwohllabel für Fleisch im Supermarkt mit drei Stufen will die Ministerin ebenfalls vorankommen. «Wichtig ist, dass wir anfangen.» Nach einem ersten Gesetzentwurf soll eine Verordnung mit den konkreten Kriterien erarbeitet werden. Dabei solle schon die Eingangsstufe «eindeutig über dem gesetzlichen Standard liegen», wie das Ministerium auf eine FDP-Anfrage antwortete. In der Mittelstufe sollen Tieren «Außenklimareize» angeboten werden, die dritte Stufe setze «deutlich mehr Platz und Einstreu sowie Auslauf» voraus.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband forderte eine zügige Einführung des Labels. Der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff kritisierte, die für Landwirte nur freiwillige Kennzeichnung werde nicht für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Schweinen und Rindern sorgen.
dpa
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