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01.04.2013 | 10:28 | Bundestagswahlkampf 
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Reformierung der landwirtschaftlichen Tierhaltung steht bevor

Berlin - Mit Forderungen nach einem weitgehenden Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung ziehen die Grünen in den anstehenden Bundestagswahlkampf.

Armes Schwein
(c) proplanta
In dem Entwurf für ihr Wahlprogramm, das von der Bundesdelegiertenkonferenz Ende April in Berlin beschlossen werden soll, spricht sich die Partei insbesondere für eine Abkehr vom derzeitigen „System der Massentierhaltung“ aus. Man wolle die Errichtung „neuer Riesenställe und Megamastanlagen“ stoppen, heißt es in dem Antrag des Bundesvorstands. Die „Subventionierung der Massentierhaltung“ gehöre ebenso abgeschafft wie ihre Privilegien im Baurecht.

Mit einem neuen Tierschutzgesetz will Bündnis 90/Die Grünen „für artgerechte Haltungsbedingungen sorgen, eine lückenlose Transparenz der Tierarzneimittel schaffen und den Antibiotikamissbrauch durch strengere Haltungs- und Behandlungsvorschriften abschalten“.

Als überfällig betrachten die Grünen eine grundlegende Reform der Haltungsverordnungen. Die Haltung von Schweinen „auf nacktem Beton“ und das „Zusammenpferchen von Puten auf engstem Raum“ seien ein Skandal. Verbieten will man Qualzuchten sowie die Praxis, „Tiere etwa durch Amputation ihrer Schnäbel oder Schwanzkürzungen an nicht artgerechte Haltungssysteme anzupassen oder durch Brandzeichen zu misshandeln“. Dies gilt auch für die betäubungslose Ferkelkastration.

Tiertransporte innerhalb Deutschlands will die Partei auf maximal vier Stunden begrenzen. Mit einer Beendigung der Akkordarbeit sollen die Bedingungen in den Schlachthöfen verbessert werden. Tierschutzorganisationen sollen ein Klagerecht erhalten. (AgE)
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Kommentare 
Jürgen Gerlach schrieb am 03.04.2013 08:56 Uhrzustimmen(67) widersprechen(107)
Die Tierschutzpolitik der Bündnisgrünen erschöpft sich in schönen Erklärungen, um "Tierschützer/innen" als Stimmvolk zu aktivieren. Wie kann man Tiere schützen, wenn Renate Künast öffentlich Fische brutal erschlägt und Jürgen Trittin aus Lustgefühlen (Zitat: "Ich esse zu gerne Rehbraten") Tiere töten und erschießen lässt. Grüne sind für Tierschützer/innen unwählbar!
Antonietta schrieb am 02.04.2013 08:07 Uhrzustimmen(99) widersprechen(98)
Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 7–16 kg Getreide oder Sojabohnen. Dies kann ohne Übertreibung als die effektivste Form von Nahrungsmittelvernichtung bezeichnet werden. In den USA fressen die rund 8 Milliarden Schlachttiere 80% der Getreideernte. Bei den Sojabohnen dienen weltweit sogar 90% als Futtermittel. Rund ein Drittel des weltweit produzierten Getreides wird an Tiere verfüttert, um deren Fleisch zu essen. Würden z.B. die Amerikaner nur 10% weniger Fleisch essen, so könnte man mit dem dadurch eingesparten Getreide rund eine Milliarde Menschen vor dem Hungertod bewahren. Alle 3 Sekunden stirbt ein Kind an Unterernährung!!
Eckard Wendt schrieb am 01.04.2013 23:29 Uhrzustimmen(98) widersprechen(99)
Während CDU, FDP und mit gewissen Abstrichen auch die CSU sich zu Handlangern die von der Agrarindustrie inspirierte Linie des DBV gemacht haben und die SPD in der Vergangenheit ihre Agrarpolitik verriet, um an die Regierung zu kommen, sind offenbar die Bündnisgrünen die einzigen, die sich für die Rettung der bäuerlichen, selbstverantwortlich entscheidenden Familienbetriebe einsetzen. Nur sie wollen wirksam gegen das Höfesterben, den Kannibalismus in der Landwirtschaft bzw. gegen das Wachsen oder Weichen angehen, das allein der Agrarindustrie nützt, allen voran den Betreibern der Mega-Schlachthöfe, den Integratoren der Geflügelindustrie, den Groß-Meiereien und den Zuckerkonzernen, die den großen Reibach auf Kosten der zu billigen Rohstofflieferanten degradierten Landwirte machen und ihr Heil nicht zuletzt im Export machen. Landwirte sollten sich deshalb gut überlegen, welcher Partei sie ihre Stimme geben. Auf keinen Fall sollten sie nach dem Motto handeln, daß ihr Heil bei der CDU liege. Ansonsten dürften die Spötter Recht behalten, die in den Bauern die "allerdümmsten Kälber sehen, die ihre Schlächter selber wählen".
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