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18.03.2015 | 09:30 | Marktindex 

Rückgang der Verbraucherpreise in Euro-Ländern abgebremst

Luxemburg - Die Verbraucherpreise in den Euro-Ländern sinken weniger stark als noch zu Jahresbeginn.

Fallende Ölpreise, billigere Lebensmittel
Die Preise für Benzin und Öl fallen nicht mehr so stark. Damit verlangsamt sich der Abwärtstrend bei der Inflation in den Euro-Ländern. Das spüren die Europäer im Portemonnaie. Eine echte Trendwende ist aber noch nicht in Sicht. (c) proplanta
Grund ist vor allem ein gebremster Fall der Ölpreise. Die jährliche Inflationsrate betrug im Februar minus 0,3 Prozent - das war ein deutlich geringerer Preisrückgang als im Januar mit minus 0,6 Prozent. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit und bestätigte eine erste Schätzung vom Monatsbeginn. Im Januar waren die Preise noch so stark wie seit Juli 2009 nicht mehr gefallen. 

Die Inflation ist aber immer noch weit vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Rate von knapp unter 2 Prozent anstrebt. Deshalb hat die EZB die Zinsen nahezu abgeschafft und kauft seit Mitte März Staatsanleihen in gewaltigem Umfang. Pro Monat wollen die Währungshüter so 60 Milliarden Euro an frischem Geld in die Märkte pumpen - und das mindestens bis September 2016. Das Programm soll die Wirtschaft im Euroraum ankurbeln und die zuletzt gefährlich niedrige Inflation anheizen. Der geringe Preisauftrieb hatte Sorgen vor einer Deflation geweckt, also einer gefährlichen Abwärtsspirale der Preise auf breiter Front, die die Wirtschaft einfrieren lassen könnte.

Experten gehen davon aus, dass die jährliche Inflationsrate in der Eurozone noch für einige Monate im negativen Bereich verharren könnte. Denn die Ölpreise liegen weiter um mehr als die Hälfte unter dem Niveau im vergangenen Sommer und das Wirtschaftswachstum in Europa erholt sich nur schleppend.

Gebremst wird die Preisentwicklung nach wie durch niedrigere Energiepreise in den Euro-Ländern. Energie war im Februar 7,9 Prozent billiger als vor einem Jahr. Geringere Preise für Benzin und Diesel sowie Öl bremsten die Preisentwicklung am meisten. Dagegen gaben Preisaufschläge bei Restaurants, Cafés, Mieten und Tabak die stärksten Aufwärtsimpulse. Rechnet man Energie und Lebensmittel heraus, betrug die sogenannte Kernrate der Inflation laut Statistik sogar plus 0,7 Prozent. Das war etwas mehr als von Experten erwartet.

In den Euro-Ländern fallen die Preise besonders stark im Krisenland Griechenland (minus 1,9 Prozent im Februar), Litauen (minus 1,5 Prozent) und Spanien (minus 1,2 Prozent). Die höchsten positiven Inflationsraten verzeichneten Malta (0,6 Prozent) und Österreich (0,5 Prozent). In Deutschland betrug die Rate minus 0,1 Prozent. Wegen verschiedener Berechnungsmethoden unterscheiden sich die Eurostat-Zahlen von denen des Statistischen Bundesamtes, das für Deutschland im Februar eine positive Inflationsrate von 0,1 Prozent gemeldet hatte. (dpa)
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