«Wir fordern vom Bund, dass er alle Möglichkeiten nutzt, dieses Mittel zu verbieten», sagte der saarländische
Umweltminister Reinhold Jost (
SPD) am Dienstag vor der Landespressekonferenz in Saarbrücken. «Das ist der einzig gangbare Weg, um ein weiteres Arten- und Insektensterben zu verhindern.»
Deutschland hatte kürzlich auf EU-Ebene einer Verlängerung der Glyphosat-Zulassung zugestimmt. Jost hatte das Vorgehen von Bundesagrarminister
Christian Schmidt (CSU) in diesem Zusammenhang als «Sauerei» bezeichnet und dessen Rücktritt gefordert.
Jost fordert unter anderem, die Nutzung von
Glyphosat im Haus- und Kleingartenbereich zu verbieten. Darüber hinaus solle die
Ausbringung an öffentlichen Verkehrsflächen, an öffentlichen Einrichtungen und bei der Vorerntebehandlung untersagt werden.
Das Saarland ist nach nach Ansicht des Umweltministers beispielhaft bei der Eindämmung des umstrittenen Pestizides. Unter anderem habe man hier schon vor zwei Jahren erreicht, dass die größte Baumarkt-Kette Glyphosat freiwillig aus dem Verkauf genommen habe.
Zudem sei der Einsatz in der Vorernte-Behandlung verboten und die Verwendung auf öffentlichen Flächen nur mit einer Ausnahmegenehmigung unter Ministervorbehalt möglich. Eine solche Erlaubnis habe es seit zwei Jahren nicht mehr gegeben.