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14.07.2016 | 00:07 | Ernteprognose 

Sachsen erwartet gute Ernte trotz Wetterextremen

Dresden - „Sachsens Landwirtschaft ist betroffen vom Klimawandel und muss sich auf dauerhafte Veränderungen einstellen. Der Freistaat hilft den Landwirten dabei mit Förderung."

Wetterextreme
Nach einem kühlen und feuchten Frühjahr und teils unwetterartigen Niederschlägen im Mai und Juni erwarten Sachsens Bauern eine durchschnittliche bis gute Ernte. (c) proplanta
„Das betrifft sowohl erforderliche Investitionen als auch den Wissenstransfer“, das sagte Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt gestern (13. Juli 2016) bei der traditionellen Ernte-Pressekonferenz mit dem Sächsischen Landesbauernverband in Großdittmannsdorf (Stadt Radeburg, Landkreis Meißen). „Der Klimawandel ist in den letzten Jahren bei uns angekommen. Es wird heißer, es wird trockener. Wetterextreme mit Hagel und Starkregen nehmen zu.“

Die Landwirtschaft ist naturgemäß besonders betroffen von den Klimaveränderungen. Um weiter nachhaltig und ertragsbringend wirtschaften zu können, sind Anpassungen beim Anbau- und Wassermanagement oder auch bei Düngung und Pflanzenschutz erforderlich. Für bestimmte Fruchtarten, wie z. B. Kartoffeln, Gemüse oder auch Erdbeeren und Äpfel, wird eine Beregnung attraktiv. Hier kommen schon jetzt Verfahren zum Einsatz, welche die Beregnung nach der Bodenfeuchte steuern und so besonders effizient Wasser und Energie nutzen.

„Beispielsweise werden wir Kreis- und Linearberegnungsmaschinen jetzt öfter auf den Feldern sehen, insbesondere in Regionen mit leichten Böden, welche kaum Wasser speichern können.“, so Schmidt. Auch komme es darauf an, das begrenzte Wasserangebot der Böden effizienter zu nutzen, zum Beispiel durch pfluglose Bestellverfahren, das platzierte Einbringen von Dünger in den noch feuchten Wurzelraum sowie den Anbau trockentoleranter Sorten.

„Ich begrüße die Initiativen der Landwirte sehr, neue, innovative Technik und Verfahren zu erproben und in die Praxis einzuführen sowie die Züchtungsfortschritte gezielt zu nutzen. Dies nutzt dem Betrieb und wirkt sich zudem positiv auf die Umwelt aus.“ Der Freistaat biete hier umfassende Unterstützung an. So könnten Investitionen unterstützt werden, zum Beispiel für Injektionsdüngung, für Beregnung und Hagelschutznetze. Ebenso tragen flächenbezogene Fördermaßnahmen, z. B. für die Anwendung von Streifen- und Direktsaat zu einer Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel bei, außerdem angewandte Forschung sowie Wissens- und Erfahrungsaustausch.

„Grundsätzliche Änderungen des Fruchtartenspektrums im Acker- und Gartenbau sowie beim Grünland sind in Sachsen dagegen vorerst nicht erforderlich“, so die Einschätzung des Ministers. Über eine standortangepasste Fruchtarten- und Sortenwahl, verbunden mit einer gewissenhaften Bestandsführung und dem Einsatz moderner Spezialtechnik, könne den Auswirkungen des Klimawandels begegnet werden.

Im Zeitraum 1981 - 2010 nahm die Jahresmitteltemperatur in Sachsen gegenüber dem Referenzzeitraum (1961 - 1990) um 0,6 Grad zu. Die Niederschlagsmengen von April bis Juni verringerten sich im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent, dagegen stiegen Starkregenereignisse von Juli bis September um 18 Prozent an.

Die bisherige Witterung lässt für die Ernte 2016 mittlere bis gute Ergebnisse erwarten. Insgesamt haben der milde Winter und die reichlichen Niederschläge vor allem im April gute Voraussetzungen für zufriedenstellende Erträge geschaffen.
SMUL
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