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03.09.2020 | 01:31 | Dürre und Wassermangel 

Sachsens Agrarminister: Umsteuern in der Landwirtschaft notwendig

Dresden / Thallwitz - Sachsens Landwirte müssen nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) «systematisch umsteuern», um sich auf Wetterextreme einzustellen.

Soja statt Weizen?
Dürre und Wassermangel - Agrarminister: Landwirte müssen umsteuern. (c) proplanta
«Wir merken, dass Dürre und Wassermangel für unsere sächsischen Verhältnisse keine Ausnahme mehr ist, sondern neue Normalität», sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur.

Die Auswirkungen seien von Region zu Region verschieden. Betroffen seien etwa Landwirte in Nordsachsen mit sehr sandigen Böden, in einem ganz anderen Ausmaß als etwa Landwirtschaftsbetriebe im Gebirgsvorland.

Je nach Standort könnten etwa Landwirte neue Sorten wie Hirse, Soja oder Weizen mit extra langen Grannen, also borstenartigen Fortsätzen, testen, die mit Trockenheit besser klarkommen. Auch eine weniger dichte Aussaat, gezielte Düngung und schonende Bodenbewirtschaftung könnten helfen.

Bei der sogenannten Streifenbewirtschaftung etwa werde nicht mehr die gesamte Fläche beackert, sondern nur die Streifen, in die das Saatgut hineinkomme. «Jeder Tropfen Wasser, den ich im Boden habe, ist kostbar», betonte Günther.

Viele Landwirte verbuchten in den vergangenen beiden heißen und trockenen Jahren Ernteeinbußen. Laut Landwirtschaftsministerium lag die Getreideernte in Sachsen 2018 pro Hektar um rund 15 Prozent und im Vorjahr 5 Prozent unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre.

Im Jahr 2018 wurden 326 Anträge auf Dürrehilfe gestellt. Davon wurden 266 Anträge bewillig. Dies könne allerdings keine Dauerlösung sein, sagt der Minister. Er sieht auch die Landwirte in der Pflicht, sich auf die veränderten Verhältnisse einzustellen.

An dieser Stelle sehen Umweltverbände allerdings Versäumnisse. «Die Landwirtschaft muss sich durch andere Anbaumethoden verstärkt an den Klimawandel anpassen», sagte etwa der Vorsitzende des BUND-Sachsen, Felix Ekardt.
dpa/sn
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