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19.04.2014 | 11:01 | Mindestlohn in der Landwirtschaft 

Saisonarbeit muss bei Mindestlohn-Lösung berücksichtigt werden

Berlin - Der Deutsche Bauernverband (DBV) pocht angesichts des frühen Starts der Spargelsaison auf Branchenlösungen bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 2015 an.

Mindestlohn für Saisonarbeiter?
(c) proplanta
«Die Einführung des Mindestlohns hat in der gesamten Landwirtschaft und im Gartenbau zu großer Verunsicherung geführt», sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken am Freitag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

«Wir laufen Gefahr, dass wichtige Bereiche des Garten- und Weinbaus so in Deutschland nicht mehr zu halten sind, wenn die Besonderheiten der Saisonarbeit bei der Einführung des Mindestlohns nicht berücksichtigt werden.»

Agrarverbände warnen seit längerem vor Betriebsschließungen und höheren Preisen, falls im kommenden Jahr ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro auch in der Landwirtschaft eingeführt wird. Das Kabinett hatte den entsprechenden Gesetzentwurf aus dem Haus von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) Anfang April gebilligt.

Unionspolitiker setzen auf Änderungen im Gesetzgebungsverfahren. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte sich optimistisch über eine Branchenlösung für Saisonarbeiter in der Landwirtschaft geäußert. So könne per Ausnahmefrist der Anstieg auf 8,50 Euro pro Stunde in einer Art sanftem Übergang bis 2017 greifen.

DBV-Generalsekretär Krüsken sagte, die Verbraucher könnten in diesem Jahr bereits zur Osterzeit auf ein sehr großes Spargelangebot zugreifen. «Normalerweise fallen Ostern und die Spargelsaison zeitlich nicht so zusammen.»

Das breite Angebot liege aber nicht nur am günstigen Wetter. Viele Saisonarbeitskräfte sorgten dafür, dass die Ware bis zum Johannistag am 24. Juni frisch im Angebot sei. Wegen des Mindestlohns sei man allerdings skeptisch, ob dies auch in den nächsten Jahren so bleiben werde.

Agrarverbände fordern eine längere Übergangszeit, weil deutsche Arbeitskräfte kaum zu finden seien und Agrar- und Gartenbauprodukte dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt seien. Lohnkosten und Preise seien daher sehr eng kalkuliert. (dpa)
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