In den nächsten Wochen sollten Vertreter von Wissenschaft, Unternehmen und Ministerien aus Bund und Ländern über das Thema beraten, sagte Schavan der «Passauer Neuen Presse» (Mittwoch). «Wir brauchen eine verantwortungsvolle Debatte. Gerade in einer
Wirtschaftskrise wie heute sollten wir uns nicht vorschnell von Zukunftstechnologien verabschieden, zu denen die Grüne
Gentechnik zweifellos gehört», erklärte die Ministerin.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) hatte am Dienstag ein Anbau-Verbot für den gentechnisch veränderten Mais
MON 810 des Konzerns
Monsanto wegen möglicher Risiken für die Umwelt verhängt. In der ARD verteidigte Aigner ihre Entscheidung. Die Genveränderung schade nach neuesten Erkenntnissen nicht nur dem Schädling
Maiszünsler, sondern auch anderen Tieren. «Deshalb musste ich jetzt auch die Schutzklausel ziehen», sagte Aigner in den «Tagesthemen». Gleichzeitig betonte sie: «Es geht jetzt nicht grundsätzlich gegen Grüne Gentechnik.»
Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn forderte Aigner auf, das Verbot gerichtsfest zu machen. «Es darf nicht sein, dass es dem Konzern (Monsanto) gelingt, das Verbot in einer Verhandlung zurückzudrehen», sagte Höhn der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch). Gleichzeitig verlangte sie von Aigner, sich auch in der Europäischen Union (EU) gegen weitere Genehmigungen für gentechnisch veränderte
Maissorten einzusetzen. «Da muss die Bundesregierung Farbe bekennen und gegen die Zulassung stimmen», forderte Höhn. (dpa)