Es sei nicht geplant, dem Beispiel Bayerns zu folgen, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Mittwoch in Kiel. In Bayern sollen
Tiertransporte in bestimmte Staaten künftig erheblich eingeschränkt werden. Das Münchner Umweltministerium teilte mit, es habe eine Liste mit derzeit 17 Staaten außerhalb der EU erarbeitet. Tiertransporte dorthin seien tabu - außer es werde lückenlos nachgewiesen, dass deutsche Tierschutzstandards eingehalten werden.
Bayerns
Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) sagte laut Mitteilung vom Mittwoch, er hoffe, dass sich nun möglichst viele Bundesländer zum Schutz der Tiere dem bayerischen Vorgehen anschließen. «Tierschutz endet nicht an der Landesgrenze.»
Bei einem Runden Tisch vergangene Woche in Kiel einigten sich die Akteure in Schleswig-Holstein, dass das Ministerium Transportrouten unter dem Tierschutzaspekt prüft und eine Positivliste von Routen erstellt. Wie Bayerns Minister Glauber fordert auch sein Kollege in Kiel, Jan Philipp Albrecht (Grüne), eine bundesweit einheitliche Lösung für Tiertransporte. Er sieht Bundesministerin Julia Klöckner (
CDU) in der Pflicht. Beide Länder wollen Anträge zum Tierschutz bei Tiertransporten einbringen auf der
Agrarministerkonferenz vom 10. bis 12. April in Landau in der Pfalz.
Klöckner hatte angekündigt, noch vor der Agrarministerkonferenz die Länder zu einem Treffen über Tiertransporte in ihr Ministerium nach Berlin einzuladen. Albrecht warf dem Bund Versagen vor, da dieser trotz Aufforderung der Agrarministerkonferenz seit einem Jahr nicht für Klärung sorge. In einem Brief haben die Fachminister aus Hamburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Berlin, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern Klöckner zum Handeln aufgefordert.