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24.09.2022 | 14:43 | Solarenergie 
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Solarpflicht auch für ältere Gebäude in Baden-Württemberg?

Donaueschingen - Baden-Württembergs grüner Regierungschef Winfried Kretschmann dringt auf die Einführung einer Solarpflicht auch für ältere Gebäude.

PV-Anlage
Kretschmann dringt auf Solarpflicht auch für ältere Gebäude. (c) proplanta
«Jedes geeignete Haus im Land soll ein kleines Sonnenkraftwerk werden», sagte Kretschmann am Samstag beim Grünen-Landesparteitag in Donaueschingen. Er hoffe, dass die grün-schwarze Koalition im nächsten Jahr soweit sei, die generelle Pflicht zu beschließen. Er wisse, dass das nicht von heute auf morgen gehe - auch weil die Krise viele Haushalte finanziell stark belaste.

Aber bis 2035 sei das machbar und zumutbar. Bei den jüngsten Verhandlungen über das Klimaschutzgesetz war diese Pflicht zunächst auf Druck der CDU ausgeklammert worden.

Kretschmann verwies auf das Potenzial einer Solardachpflicht. Wenn alle geeigneten Dächer mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet würden, könne man 60 Terawattstunden Strom erzeugen. Das entspreche der Jahresleistung von mehr als fünf Atomkraftwerken. Damit könne man 17 Millionen Haushalte versorgen und damit dreimal mehr als Baden-Württemberg habe. Es gebe viele Bedenken gegen eine solche Ausweitung der Pflicht - bisher muss bei Neubauten und bei grundlegenden Dachsanierungen eine Solaranlage installiert werden. Kretschmann sagte: «Wir brauchen weniger Verhinderungskultur und mehr Ermöglichungskultur.»
dpa/lsw
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Waldläufer schrieb am 24.09.2022 17:19 Uhrzustimmen(15) widersprechen(2)
So geht Enteignung durch die Hintertür, sehr praktisch, wenn uns die Natur gerade ihre Übermacht zeigt und man daher in einer Zeit der berechtigten Ängste alle irgendwie rational und vor allem plausibel klingenden Argumentationsgebäude um den Kern der politischen Agenda, nämlich den Umbau unserer Vielfalt in eine Einheits-Gesellschaft, legen kann. Mal sehen, wie lange sich die Bevölkerung noch nach diesen ideologischen Erzählungen richtet bzw. überhaupt finanziell richten kann. Eines vorab für künftige Wahlen und Wahlentscheidungen: Die Freiheit des Eigentums ist eine der tragenden Säulen unserer demokratischen Grundordnung, in der die Wahl der Lebenspartner, der Arbeit, des Wohnortes und auch insgesamt die Wahl der Art, zu leben und zu wohnen, frei ist! Wer anderen vorschreibt, wie sie ihr ehrlich verdientes Geld ausgeben sollen, oder welche Energiequelle sie für ihr Haus kaufen dürfen, steht nicht mehr mit beiden Beinen auf dem Boden unserer freiheitlichen Demokratie, wie ich sie kennen und lieben lernen durfte. Wer seit 1975, und oft zu Recht, für mehr Demokratie und Freiheit auf die Straße geht, sollte sich angesichts der jüngsten Pläne der Grünen für Bestandsgebäude bitte die Frage stellen, auf welcher Seite er politisch steht: auf der Seite der Freiheit oder eben auf einer anderen Seite. Echte, gelebte und geliebte Gemeinschaft funktioniert nur, wenn man den Einzelnen als mündigen Bürger selbst über sein Leben entscheiden läßt. Oder ihn zumindest in seinen Sorgen anhört. Was ist, wenn an als Hausbesitzer die Photovoltaikanlage nicht zahlen kann? Was ist, wenn man diese auch gar nicht will, wegen der Brandgefahr, die eben nicht bei Null ist? Zu einem vernünftigen Klimaschutzgesetz würde auch gehören, daß jeder auf seine Weise, nach seinem Willen und Können zum Energiesparen motiviert werden sollte, keineswegs aber durch Zwang. Da schrillen bei mir als einstigem Grünensympathisant alle Alarmglocken - wenn ich gegen etwas allergisch bin, dann gegen Konformismus und Kollektivzwang. Das hatten wir schon, in der DDR. Warum eigentlich hört man von den Grünen so selten den Vorschlag eines günstigen Grundkontingents an Energie für jeden, während bei darüber hinausgehendem Verbrauch eine Sondersteuer anfallen würde, so daß für ärmere Mieter und Immobilienbesitzer auch der Weg des Energiesparens bliebe? Als halber Schwab bin ich damit aufgewachsen, und meine Vorfahren haben diese Nachhaltigkeit gelebt, lange bevor es die Grünen gab. Nun, vielleicht würde mit allzu sparsamen Bürgen die Solarlobby böse werden, und wo wären wir dann? Immerhin gehören die Wind- und die Solarindustrie im Gegensatz zu den Lobbyisten aus der Atom- und Autoindustrie ja per Definitionem zu den Guten. Und mit denen sollte man sich gut stellen, vor allem wenn sie einen finanzieren. Vielleicht sind halt doch die Individualisten und Freiheitsliebenden die Bösen, die man der Zwangskollektivierung zuführen muß. Dann gehöre ich gerne zu den Bösen. Wer für Freiheit und Vielfalt auf die Straße ging, war in der Geschichte fast immer der Böse. Und wenn er rehabilitiert wurde, war es meistens zu spät. Darum wehret allen autoritären Anfängen, seien sie von rechts oder von links!
Es leben Freiheit und Vielfalt als Garanten echter Gemeinschaft.
Johannes Rathmann.
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