Brüssel - Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, hat sich klar gegen bekannt gewordene Pläne der EU-Kommission zur Lockerung von Gentechnikregeln ausgesprochen.
SPD-Fraktionsvize zu Gentechnikplänen: So nicht mit der SPD. (c) proplanta
Sollte der bekannt gewordene Vorschlag Realität werden, wäre dies das Ende der Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher und für die gentechnikfreie Lebensmittelwirtschaft, sagte er am Freitag.
«Denn die neuen Gentechniken kämen ohne Kennzeichnung in die Lebensmittelkette und auf die Teller», sagte Miersch. Damit verschiebe sich die Debatte. Statt um Chancen gehe es komplett um die Frage, wie eine Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik überhaupt noch gewährleistet werden könne. «Das macht die SPD nicht mit», so Miersch.
Zahlreiche gentechnisch veränderte Lebensmittel könnten einem Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zufolge künftig ohne Kennzeichnung auf den Tellern von Bürgerinnen und Bürgern landen. Das geht aus einem bislang unveröffentlichten Verordnungsentwurf der Kommission hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt. Demnach will die Behörde vorschlagen, bestimmte gentechnisch veränderte Pflanzen von den strengen EU-Gentechnikregeln auszunehmen. Offiziell vorgestellt werden soll das Vorhaben voraussichtlich im Juli.