Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.07.2021 | 11:06 | Schlachthof-Skandale 
Diskutiere mit... 
   1   2

SPD will Hauk Zuständigkeit für Tierschutz entziehen

Ulm - Nach mehreren Schlachthof-Skandalen im Südwesten erhöht die Opposition den Druck auf Agrarminister Peter Hauk (CDU).

Peter Hauk
Immer wieder tauchen sie auf: Grausame Aufnahmen von leidenden, sterbenden Schweinen aus Schlachthöfen. Damit muss endlich Schluss sein, fordert die SPD im Landtag - und geht den Agrarminister an. (c) proplanta
Der Minister dürfe nach den Vorfällen nicht länger für den Tierschutz zuständig sein, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch der Deutschen Presse-Agentur. Stattdessen pocht die Fraktion auf eine unabhängige Landesbehörde für Tierschutz.

«Seit Jahren taumelt Baden-Württemberg von einem Tierschutzskandal in den nächsten», kritisierte Stoch. Aber auch in der neuen Legislaturperiode habe sich nichts verbessert. Es brauche nun eine unabhängige «Tierschutzeinheit BW», um Missstände an Schlachthöfen offenzulegen und zu sanktionieren.

Zuletzt sorgten mögliche Tierschutzverstöße eines Schweinemastbetriebs im Alb-Donau-Kreis für Schlagzeilen. Dem Südwestrundfunk waren Bilder von Tierrechtsaktivisten der «Soko Tierschutz» zugespielt worden, die schwer verletzte und sterbende Tiere zeigen sollen.

Wegen Schlachthof-Skandalen war Minister Hauk bereits zuvor stark in Kritik geraten. Hauk hatte damals Fehler eingeräumt und im Dezember 2020 vorgeschlagen, künftig andere Bundesländer einzubinden, um die Abläufe und Kontrollen in Betrieben bundesweit zu vereinheitlichen. Auch sprach er sich für ein neues Fleischgesetz und einen Mindestpreis für Fleisch aus.

Kontrollen von Betrieben müssten unabhängig durchgeführt und erheblich aufgestockt werden, forderte Jonas Weber, der tierschutzpolitische Sprecher der SPD. «Es kann doch nicht sein, dass über Jahre hinweg Tierschutzorganisationen wie «Soko Tierschutz» auf halblegalem Wege in Betrieben und Schlachthöfen die Missstände offenlegen und veröffentlichen müssen.»

Stoch sagte, es sei nicht akzeptabel, dass «ein Betrieb, der viele Hundert Schweine hält, oder auch einige Tausend Hühner, nur alle 10-17 Jahre überhaupt mit einer Kontrolle rechnen muss». Peter Hauk mache nur schlecht verstandene Lobbyarbeit, ein Minister für Tierschutz und Verbraucher sei er nicht.
dpa/lsw
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Landwirt schrieb am 06.07.2021 17:05 Uhrzustimmen(8) widersprechen(0)
Es ist an der Zeit einen Anfang zu machen, sonst geht das immer so weiter. Was der Hauk macht hat doch mit Tierschutz nichts zu tun. Ich kann auch die dumme Argumentation mit dem Billigfleisch nicht mehr hören. Sollen die Leute halt weniger Fleisch essen, dann haben sie auch weniger Übergewicht.

Also wenn es eine Petition gibt, ich unterschreibe gleich.
  Weitere Artikel zum Thema

 Rund 1.000 Landwirte beantragen 11,25 Millionen Euro für mehr Tierwohl

 Bären verbreiten zunehmend Angst in der Slowakei

 EU-Aktionsplan zu Meeresschutz: Bundesregierung will Fahrplan vorlegen

 Land setzt beim Thema Wolf auf Prävention

 Auf in luftige Höhen - Der Bergsommer steht bevor

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen