Damit reagieren CSU und Freie Wähler auch auf manche Verwerfungen zwischen Regierung und Landwirten wegen des Gesetzespakets für mehr Artenschutz, das in diesem Jahr für viel Ärger und Verunsicherung in der Landwirtschaft gesorgt hatte. Man wolle Stadt und Land wieder zusammenbringen, sagte
Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München.
Die Image- und Informationskampagne soll vor allem die Menschen in den Städten für die Belange und die Sorgen der Landwirte und bäuerlichen Familien sensibilisieren.
Geplant sind nach den Worten Kanibers beispielsweise eine provokante Plakatkampagne, vor allem aber möglichst viele Begegnungen zwischen Landwirten und Verbrauchern: In München soll es einen neuen Schaubauernhof innerhalb der Stadtgrenzen geben.
Die Fläche dafür werde noch gesucht, sagte Kaniber, diese solle aber «mitten in München» liegen. Außerdem soll das Programm «Erlebnis Bauernhof» in den bayerischen Schulen ebenso ausgeweitet werden wie das Programm «Urlaub auf dem Bauernhof».
Zudem will die Staatsregierung noch mehr als bisher für regionale
Lebensmittel werben. In Supermärkten könne es beispielsweise ein «Bayern-Regal» geben, sagte Kaniber. Geplant sind zudem mehr Bauernmärkte, mehr Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten oder auch mehr Regionalität in Kantinen. Konkret sollen Kantinen demnach dabei unterstützt werden, das Ziel eines 50-Prozent-Anteils an regionalen und/oder ökologischen
Lebensmitteln zu erreichen.
Kaniber erklärte, in der
Diskussion um das Artenschutz-Gesetzespaket hätten viele Landwirte den Eindruck gehabt, sie würden in der Bevölkerung nur noch als «Bodenvergifter, Tierquäler oder Subventionseinstreicher» angesehen. Dieses Bild sei «einfach nicht real», betonte sie und verwies darauf, dass viele Landwirte sich schon sehr lange und engagiert für mehr
Artenschutz einsetzten.
Kaniber räumte aber auch ein, dass manche Punkte im Artenschutz-Gesetzespaket die Landwirte umtrieben. Deshalb sei der aktuelle Kabinettsbeschluss auch eine «vertrauensbildende Maßnahme, dass die Bauernschaft sieht, dass wir hinter ihnen stehen».