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31.03.2021 | 11:13 | Umweltschutz vs. Agrarinteressen 

Streit um Agrarreform: Fridays for Future gegen EU-Kommission?

Brüssel - Die «Fridays for Future»-Aktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer fordern von der Europäischen Kommission eine Neuausrichtung der geplanten EU-Agrarreform.

EU-Agrarreform
Fridays for Future fordert Nachbesserung bei der Agrarreform von der EU-Kommission. (c) proplanta
In einem Gespräch mit Kommissionsvize Frans Timmermans am Dienstag äußerten beide Kritik daran, dass die Reform der EU-Agrarpolitik nach jetzigem Stand nicht mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sei, wie Neubauer der Deutschen Presse-Agentur sagte. In dem Abkommen hat sich die internationale Staatengemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Es gebe keine Zeit für Politik, die ökologische Krisen befeuere «als gäbe es kein Morgen», so Neubauer. Nach dem Gespräch, an dem auch die Aktivistinnen Adelaïde Charlier und Anuna de Wever aus Belgien beteiligt waren, teilte Timmermans mit, es sei gut gewesen, sich auszutauschen. Auch wenn es nicht einfach werde, bleibe die EU-Kommission dazu verpflichtet, die Reform mit dem sogenannten Green Deal in Einklang zu bringen. Dieser besagt, dass die EU bis 2050 Klimaneutral werden will. «Es kann nicht das Interesse der Bäuerinnen und Bauern sein, ein System zu haben, dass die Natur stetig auslaugt», sagte Neubauer.

In Europa wird derzeit darüber verhandelt, wie die milliardenschwere EU-Agrarpolitik künftig gestaltet wird - und wer unter welchen Bedingungen wie viel Geld bekommt. Einig sind sich alle, dass die Landwirtschaft umweltfreundlicher werden soll, über den Weg dahin wird gestritten. Der Mensch - und dazu trägt die Landwirtschaft ihren Teil bei - verursacht derzeit laut der Umweltschutzorganisation WWF das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier-Zeit. Zudem ist die Landwirtschaft laut Bundesumweltamt für elf Prozent der Treibhausgas-Emissionen in der EU verantwortlich.
dpa
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