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31.03.2023 | 07:05 | Getreide-Abkommen 

Ukrainisches Getreide: Polen bekommt knapp 30 Millionen Agrar-Hilfe

Warschau - Weil günstiges Getreide aus der Ukraine Polens Bauern unter Druck setzt, bekommt das Land knapp 30 Millionen Euro an Agrar-Hilfe aus EU-Geldern.

Ukrainisches Getreide
(c) proplanta
Auch Bulgarien und Rumänien erhalten Geld aus der EU-Agrarreserve - Sofia knapp 17 und Bukarest gut 10 Millionen Euro. Die Maßnahme sei am Donnerstag von den EU-Staaten angenommen worden, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission.In Polen wie auch in Bulgarien war es in den vergangenen Tagen zu Protesten von Landwirten gekommen. Sie beklagen, dass günstige Getreideexporte aus der Ukraine zu Preiseinbrüchen geführt haben.

Wenige Monate vor Beginn der Ernte gibt es zudem die Sorge, dass die Speicher mit ukrainischem Getreide gefüllt sind und diese die heimische Produktion nicht aufnehmen können. Am Donnerstagvormittag hieß es aus Warschau, dass Polen die EU-Kommission gemeinsam mit anderen mittelosteuropäischen Ländern auffordern wolle, Mechanismen für den Weitertransport von ukrainischen Getreideexporten zu schaffen. «Wir können den Transport in afrikanische Länder unterstützen, aber wir müssen die Situation auf dem Markt in Polen im Auge behalten», sagte Regierungssprecher Piotr Müller in Warschau.

Die Ukraine ist einer der weltweit größten Getreideexporteure. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten Polen und andere Länder in der Region angeboten, beim Transit des ukrainischen Getreides in Drittländer zu helfen, da Russland die traditionellen Handelsrouten blockierte. Doch mit dem Weitertransport hapert es.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte bereits am Mittwoch eine Verringerung der Einfuhr ukrainischen Getreides gefordert. Das Schreiben an die EU-Kommission werde «alle möglichen Maßnahmen, einschließlich Quoten und Schutzzölle» fordern, um die Einfuhr ukrainischen Getreides nach Polen und andere Nachbarländer zu begrenzen.

Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte am Donnerstag mit Blick auf derzeit bestehende Zollvorteile für ukrainische Produkte, die Kommission habe die Auswirkungen der gestiegenen Einfuhren aus der Ukraine auf den EU-Markt auf dem Schirm. Derzeit ist auch im Gespräch, wieder Zölle auf bestimmte Waren aus der Ukraine einzuführen.
dpa
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