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21.01.2020 | 11:42 | Neue Dialogreihe 

Umkämpfte Felder der deutschen Landwirtschaft

Berlin - Neue Umweltvorgaben, strengere Düngeregeln und im Supermarkt Billigpreise für Fleisch und Milch: Angesichts anhaltender Bauernproteste startet Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) eine Dialogreihe.

Julia Klöckner
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(c) CDU
Gesprächsstoff gibt es einigen. Ein Überblick:

Agrarpaket:
Akuten Unmut haben Pläne ausgelöst, die das Kabinett Anfang September auf den Weg gebracht hat. Unter anderem zum Schutz von Insekten soll der Einsatz von Unkraut- und Schädlingsgiften stark eingeschränkt werden. Für Verbraucher soll ein neues Logo kommen, das Schweinefleisch aus besserer Tierhaltung kennzeichnet - wenn Bauern freiwillig mitmachen. Aus den wichtigen EU-Agrarzahlungen an die Höfe wird im neuen Jahr mehr Geld für Umweltmaßnahmen reserviert.

Düngeregeln:
Zum besseren Schutz des Grundwassers sollen die Bauern das Düngen unter anderem mit Gülle weiter einschränken. Denn Brüssel hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Recht bekommen. Was die Bauern wurmt: Erst 2017 geänderte Vorgaben sollen nun schon wieder verschärft werden, sonst könnten Deutschland am Ende hohe EU-Strafzahlungen blühen. Damit drohe «Unterdüngung» von Pflanzen, fürchten Landwirte.

Rolle der Verbraucher:
Klöckner hebt die Einflussmöglichkeiten der Supermarktkunden hervor, um zu mehr Umwelt- und Tierschutz zu kommen. Man müsse sich beim Einkauf bewusst machen, dass jedes ausgewählte Produkt eine Bestellung auslöse, argumentiert sie. «Wer Bio auf den Feldern will, muss Bio kaufen.» Dies gelte auch für mehr Tierwohl. Mehrkosten durch Stall-Umbauten müssten Bauern aber auch honoriert werden, indem höhere Preise bei ihnen ankommen.

Mögliche Gefahr:
Für Menschen gilt die Afrikanische Schweinepest als ungefährlich. Aber Branche und Behörden setzen auf höchste Wachsamkeit, nachdem in Polen nahe der deutschen Grenze weitere Fälle der Tierseuche bei Wildschweinen nachgewiesen wurden. Bisher gibt es keinen Fall in Deutschland. Beim ersten Nachweis bei einem Wild- oder Hausschwein drohen aber auch erhebliche Beschränkungen für Exporte.
dpa
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