Anstatt, wie von
Sonnleitner gefordert, die bereits sehr weitreichenden Vorstellungen des Agrarrates anzuerkennen, habe der Umweltausschuss überzogene Verschärfungen für eine zukünftige Pflanzenschutzpolitik verabschiedet.
Bei Landwirten und Verbrauchern werde jeglicher Glaube an eine Harmonisierung von Regelungen in Europa verloren gehen, wenn sich gerade das Europäische Parlament gegen eine Harmonisierung der Zulassungsbedingungen in Europa stark mache und eine stärkere Nationalisierung der Zulassung fordere, kritisierte Sonnleitner. Vor der Abstimmung versicherte Sonnleitner, dass die Landwirte schon erhebliche Anstrengungen unternehmen, die Effizienz des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im Sinne der weiteren Verringerung von Umweltauswirkungen und einer hervorragenden Qualität landwirtschaftlicher Produkte für den Verbraucher zu steigern.
Die deutschen Landwirte seien bestrebt, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß zu reduzieren und könnten hierbei auf einige Erfolge zurückblicken. Demgegenüber sei es zu bedauern, dass bei den Abstimmungen im EP-Umweltausschuss diese Grundannahmen vollkommen außer acht geblieben seien und stattdessen eine Verbotspolitik und Extensivierungsstrategie im Bereich
Pflanzenschutz vorangetrieben werde, erklärte der Deutsche Bauernverband.
Zwar hätten einzelne extreme Forderungen aus der ersten Lesung des Europäischen Parlaments verhindert werden können, jedoch werde etwa die vom Umweltausschuss verabschiedete Einführung zusätzlicher Ausschlusskriterien bei der Zulassung die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln erheblich einschränken.
Der
DBV ruft nunmehr alle Abgeordneten im Europäischen Parlament mit allem Nachdruck auf, bei der voraussichtlich Anfang 2009 anstehenden Abstimmung im Plenum für eine wissenschaftlich fundierte, zukunftsorientierte und verlässliche Pflanzenschutzpolitik einzutreten und den überzogenen Vorstellungen aus dem Umweltausschuss eine klare Absage zu erteilen.
Ebenso sind Rat und Kommission gefordert, im Rahmen der abschließenden Verhandlungen mit dem Parlament eine Verschärfung des Gemeinsamen Standpunktes zu verhindern. (DBV)