Anlässlich der heutigen Debatte im Ernährungsausschuss sprachen sich der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion und der zuständige Berichterstatter, Albert Stegemann und Hermann Färber, gegen eine Abkehr von der Orientierung der
Agrarpolitik am
Marktgeschehen aus, die mit einer Kopplung von Prämien einhergehe. Dies gelte umso mehr, als die Schafhalter in Deutschland bereits über die
Betriebsprämien und verschiedene Maßnahmen im Rahmen der Zweiten Säule gefördert würden, von denen auch flächenarme
Betriebe profitierten. Insgesamt erhalte der Sektor heute deutlich mehr Unterstützung als zu Zeiten der Mutterschafprämien.
Die CDU-Politiker wiesen darauf hin, dass die Einkommenssituation von Schafhaltern „sehr unterschiedlich“ sei. Vor allem die sogenannten Wanderschäfer stünden vor finanziellen Problemen. Die Union werde daher darauf achten, dass alle Schafhalter von der Weiterentwicklung der
GAP profitierten. So sollten die Direktzahlungen zielgenauer ausrichtet werden und die
Zweite Säule noch stärker als bisher besonders tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren sowie Agrar- und
Umweltmaßnahmen fördern, erklärten Stegemann und Färber. Es liege dann an den Bundesländern, für eine Umsetzung im Sinne der Schafhalter zu sorgen.
Unterdessen bezeichnete die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten
Tackmann, das Beharren der Union auf der Ablehnung einer Weidetierprämie als völlig unverständlich. Sie kündigte einen Plenumsantrag ihrer Fraktion an. Darin werde man Bundesregierung auffordern, für 2019 eine Weidetierprämie in Deutschland einzuführen. „Schäferinnen und Schäfer müssen von ihrer Arbeit leben können, zumal diese zum Natur-, Klima- und
Hochwasserschutz beiträgt“, erklärte Tackmann.