Der Infektiologe warf der Bundesregierung vor, zu spät auf die Krise reagiert zu haben. «Man hätte schon im Frühsommer die Systeme widerstandsfähig machen müssen.» Es werde nur von Woche zu Woche geplant. «Es fehlt die Langzeitstrategie», sagte Ullmann. Dass es jetzt zu Engpässen komme, sei nicht überraschend.
Nach Angaben des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft befassen sich Veterinärlabore in Deutschland bereits seit März mit der Untersuchung von menschlichen Proben auf das Coronavirus - bislang basierend auf gegenseitigen Vereinbarungen.
«Das Kabinett hat dafür jetzt auch eine Rechtsgrundlage geschaffen», sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag. Der entsprechende Entwurf wurde am Freitag auch im
Bundestag beraten. «Damit können künftig zusätzliche Labore genutzt werden, was eine erhebliche Steigerung der Kapazitäten ermöglicht.»
Immer öfter kommen Corona-Labore mit dem Auswerten von Tests nicht hinterher. So meldeten laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Kalenderwoche (bis 1.11.) 69 Labore einen Rückstau von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor waren es noch 52 Labore mit 20.799 abzuarbeitenden Proben.