(c) proplanta «Die landwirtschaftlich genutzten Flächen und die 36.000 Arbeitsplätze allein in Brandenburger Agrarbetrieben müssen erhalten werden», sagte Vogelsänger der Nachrichtenagentur dpa.
Daher sollten die Mittel aus der EU-Förderung möglichst direkt den Landwirten zur Verfügung gestellt werden. Vogelsänger übernimmt 2014 den Vorsitz in der Agrarministerkonferenz. Dann läuft bei der EU die neue Förderperiode bis 2020, womit die Mittel für die Direktzahlungen an die Landwirte in Brandenburg im Vergleich zur bisherigen Förderung um zehn Prozent auf rund 365 Millionen Euro jährlich gekürzt werden.
Für die Entwicklung des ländlichen Raumes stehen dann in der Region Berlin-Brandenburg bis 2020 insgesamt 965 Millionen Euro zur Verfügung. Vogelsänger will dafür sorgen, dass dennoch möglichst viel bei den Landwirten ankommt.
Nach einem ausgehandelten Kompromiss der Agrarminister wurden die Direktzahlungen für Großbetriebe nicht gekappt, sondern nur leichT abgesenkt. Kleine Betriebe bis 46 Hektar, die etwa 60 Prozent aller Betriebe in Brandenburg ausmachen, wurden etwas bessergestellt.
Vogelsänger will in Brandenburg zudem die Ausgleichszulage für Landwirte in benachteiligten Gebieten beibehalten. «Etwa 70 bis 80 Prozent der Böden im Land haben eine geringere Bodenfruchtbarkeit», erläuterte der Minister. «Die Landwirte sind auf die Gelder angewiesen, damit sie investieren können.»
Außerdem fördert Brüssel weiter umweltgerechte Maßnahmen, etwa ökologischen Landbau, Bewässerung, die Anlage von Randstreifen oder Deichpflege. Bei den Bio-Betrieben sieht Vogelsänger sein Land schon weit vorn: «Mehr als zehn Prozent der Betriebe in Brandenburg betreiben ökologischen Landbau, das ist der Spitzenplatz bundesweit.»
In der Diskussion um die Massentierhaltung wirbt Vogelsänger für einen differenzierten Blick. «Wir haben zu wenig Tiere im Land und jede Investition in Tierhaltung ist auch eine Investition ins Tierwohl.» Die artgerechte Haltung sei inzwischen gesetzlich gut geregelt. «Wir könnten mit Blick auf die verfügbare Nutzfläche sogar noch mehr Tiere in unserer Landwirtschaft halten». Dies sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Neben seiner Arbeit als Minister zieht der SPD-Politiker im kommenden Jahr in drei Wahlkämpfe. Neben der Landtagswahl im Herbst bewirbt er sich um ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung im heimatlichen Erkner und im Kreistag Oder-Spree. (dpa)
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