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20.10.2020 | 06:29 | Farm-to-Fork-Strategie 

Vom Hof auf den Teller: EU-Staaten für nachhaltige Lebensmittel

Luxemburg - Die EU-Staaten sprechen sich für eine gesündere und nachhaltige Produktion von Lebensmitteln aus.

Farm-to-Fork-Strategie
EU-Staaten sprechen sich für nachhaltige Lebensmittelproduktion aus. (c) proplanta
Dazu verabschiedeten die Landwirtschaftsminister am Montag in Luxemburg eine «Vom Hof auf den Teller»-Strategie. Sie soll auch dazu beitragen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird. Allerdings blieben die EU-Staaten etwa mit Blick auf die Reduktionsziele beim Dünger und bei Pestiziden hinter einem Vorschlag der EU-Kommission zurück.

«Zum ersten Mal wird in der EU das gesamte Ernährungssystem betrachtet - von der Erzeugung bis zum Verbraucher», sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Montag. Die CDU-Politikerin leitet derzeit die Beratungen mit ihren Kollegen, weil Deutschland noch bis Ende des Jahres den Vorsitz der EU-Staaten innehat.

Die Einigung betone nun insbesondere, dass es ein Gleichgewicht brauche zwischen einer «ausreichenden und vielfältigen Versorgung mit hochwertigen, nahrhaften, sicheren und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln zu angemessenen Preisen» und einem gerechten Einkommen für die Erzeuger. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft dürfe nicht gefährdet werden.

Mit Blick auf die Reduktion von Dünger und Pestiziden hieß es lediglich, man nehme die von der EU-Kommission genannten Ziele zur Kenntnis. Diese erforderten große Anstrengung. Die Brüsseler Behörde hatte im Mai vorgeschlagen, den Einsatz von Dünger bis 2030 mindestens um 20 Prozent zu reduzieren. Die Verwendung chemischer und gefährlicher Pestizide sollte demnach halbiert werden.

Zudem begrüßen die EU-Staaten, dass die EU-Kommission ein EU-weites Nährwert-Logo auf der Vorderseite von Lebensmitteln anstrebe. In Deutschland ist ein solches Logo für eine freiwillige Nutzung auf Packungen von Fertigprodukten bereits auf den Weg gebracht worden.

Friends of the Earth, ein internationaler Zusammenschluss von Umweltorganisationen, kritisierte die nicht-bindende Strategie scharf. Diese bleibe noch hinter dem ohnehin schwachen Vorschlag der EU-Kommission zurück. «Europa braucht eine Strategie um dringend die Umwelt-, Klima- und Landwirtschaftskrise zu bekämpfen - das haben die Minister heute nicht serviert.»
dpa
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