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20.10.2017 | 07:35 | Jamaika-Koalition 
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Was FDP und Grüne verbindet und was sie trennt

Berlin - Als «kleine» Jamaika-Partner der Union haben FDP und Grüne strategisch manches gemeinsam. Beide wissen um das Risiko, von der Union «kaputtkoaliert» zu werden.

Jamaika-Koalition
Am Donnerstag kommen die beiden kleineren potenziellen Jamaika-Partner FDP und Grüne zu einem ersten Meinungsaustausch. Dabei dürften sie ausloten, in welchen Punkten Gemeinsamkeiten bestehen - und wo die Trennlinien liegen. (c) Edyta Pawlowska - fotolia.com
2013 flog die FDP nach vier Jahren Schwarz-Gelb aus dem Bundestag, 2017 schmierte die SPD nach vier Jahren großer Koalition ab. Beide sind keine Volksparteien, sondern haben eine spezifische Wählerschaft, der sie Erfolge vorweisen müssen, um sie zu halten. Und beide lassen nach Ende der Koalitionsverhandlungen einen Mitgliederentscheid über einen Koalitionsvertrag abstimmen. Das ist ein willkommenes Druckmittel in Verhandlungen und dient der Absicherung bei der Basis.

Auch wenn FDP und Grüne mit 80 beziehungsweise 67 Abgeordneten sehr viel kleine Fraktionen im Bundestag haben als die Union mit ihren 246 Sitzen, verhandeln die möglichen Partner doch auf Augenhöhe - denn keiner von beiden ist für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verzichtbar.

Inhaltlich allerdings liegen die Freidemokraten und die Ökopartei teils weit auseinander. Nur ein paar Beispiele: 

- Diesel und Benziner: Die Grünen wollen den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor festschreiben. Die FDP warnt vor «staatlicher Investitionslenkung».

- Ökostrom: Die Grünen wollen erneuerbare Energien schneller ausbauen und zügig raus aus der Verbrennung von Kohle, die FDP will freien Wettbewerb bei der Energieerzeugung.

- Steuern: Da gibt es verschiedene Konflikte. Zum Beispiel: Die FDP will den «Soli» schnell abschaffen. Die Grünen sehen das kritischer - eine Steuerreform dürfe Besserverdiener nicht bevorzugen, sondern müsse für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Die FDP will am Ehegattensplitting festhalten, die Grünen nicht.

- Mietpreisbremse: Um Mieten in Ballungsräumen erträglich zu halten, wollen die Grünen die Mietpreisbremse nachschärfen. Die FDP dagegen will sie abschaffen, weil sie Investoren ausbremse.

- Europa: Die FDP will strengere Regeln und automatische Sanktionen für die Länder der Eurozone, eine gemeinsame Haftung für Schulden eines Staates lehnt sie ab. Die Grünen wollen die aktuellen Euro-Rettungsmechanismen in einen Europäischen Währungsfonds umwandeln, der durch das EU-Parlament kontrolliert wird.

Bei anderen Themen liegen die beiden Parteien näher beieinander - etwa beim Thema Einwanderungsgesetz für Fachkräfte, Bürgerrechte oder der Abschaffung des sogenannten Kooperationsverbots, das es dem Bund verbietet, in das Schulsystem der Länder zu investieren. Vom Unionskompromiss zur Zuwanderung halten beide nicht viel.
dpa
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Kommentare 
der Unbelehrbare schrieb am 20.10.2017 16:00 Uhrzustimmen(29) widersprechen(25)
Das ist der absolute Super GAU für Deutschland, schlimmer kann es nicht kommen. Die FDP wird die Steuern für Millionäre abschaffen und dafür auf niedrige Einkommen erhöhen, die Grünen treiben die Lebenshaltungskosten ins unermessliche und werden zig tausende Arbeitsplätze vernichten und Merkel kümmert sich nur ums Ausland und Ausländer Deutschland und die Deutschen sind der Scheißegal.
Bleibt nur zu hoffen das SPD AFD und die Linken sich zusammenraufen und als Opposition die größten Katastrophen verhindern können.
cource schrieb am 20.10.2017 07:52 Uhrzustimmen(42) widersprechen(41)
alles nur scheindebatten, die CDU/FDP/Grünen sind alle konzernparteien die nur die interessen der konzerne vertreten, typisch für den weltweiten staatsfaschismus/friendly fascism wo der staat gemeinsame sache mit den weltweiten konzernen macht und das volk außen vor lässt
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