Die Initiative „Gülleverschmutzung stoppen“ hat heute eine Petition an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks übergeben. Darin fordert der Zusammenschluss vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), mehreren Umweltverbänden sowie der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wirksame Maßnahmen zum Schutz der Trinkwasserressourcen vor Nitratbelastungen.
Der Deutsche
Bauernverband (
DBV) reagierte verwundert und forderte mehr Sachlichkeit in der Güllediskussion. „Wir befinden uns im Jahr Eins der Umsetzung des grundlegend neu gefassten Düngerechts“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Diese in
Bundestag und
Bundesrat sowie unter Mitwirkung des Bundesumweltministeriums gefundene Einigung lege klare und strenge Regeln zur Vermeidung von Nährstoffüberschüssen fest.
Demgegenüber tritt die Initiative dafür ein, die bestehenden Verordnungen zum
Düngerecht einer umfassenden Evaluierung zu unterziehen. Gefordert werden ein sofortiger Düngestopp in belasteten Gebieten, die Ausweitung der Verpflichtung zur Erstellung von Stoffstrombilanzen auf alle
Betriebe noch in diesem Jahr, die Eindämmung des „Gülle-Tourismus“ sowie eine
Umschichtung von
Agrarsubventionen zugunsten „einer gewässer- und umweltverträglichen Flächenbewirtschaftung“.
Den Anlass für die Forderungen bildet den Initiatoren zufolge eine zunehmende Zahl von Berichten, wonach die Böden in zahlreichen Regionen durch Überdüngung belastet und das
Grundwasser gefährdet seien. Sollte sich bei den Nitratmessungen im laufenden Jahr herausstellen, dass der Grenzwert von 50 mg
Nitrat pro Liter Grundwasser weiterhin überschritten werde, sei eine Nachjustierung der bestehenden Gesetze und Verordnungen erforderlich. Gelinge es nicht, die
Nitratbelastung durch
Gülle und andere stickstoffhaltigen
Düngemittel merklich zu reduzieren, drohten durch die Wasseraufbereitung Kostensteigerungen für die Verbraucher um bis zu 60 %.