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10.07.2009 | 13:16 | G8-Gipfel 

Welthungerhilfe: Deutschland muss Europameister der Hungerbekämpfung werden

Bonn - Die Welthungerhilfe appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, beim Kampf gegen die globale Hungerkrise eine europäische Führungsrolle einzunehmen, wie sie das bei den Klimaverhandlungen getan hat.

Welternährung
(c) Renate W. - fotolia.com
Mit Blick auf die heutigen Gespräche über eine neue Welternährungssicherungs-Initiative fordert die Hilfsorganisation, mindestens eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) aus deutscher Hand jährlich in die Hungerbekämpfung zu investieren.

"Dieses Geld muss ausschließlich für Investitionen in die Landwirtschaft und die Infrastruktur der ländlichen Gebiete in den Entwicklungsländern reserviert sein. Nahrungsmittelhilfe muss aus einem anderen Topf finanziert werden, denn diese ist zwar in akuten Notsituationen notwendig, bekämpft aber nicht die Ursachen des Hungers", sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Dieckmann weiter: "Wir freuen uns, dass die Vereinigten Staaten endlich erkannt haben, dass man die Arbeit der Kleinbauern stärker in den Mittelpunkt stellen muss. Auch Deutschland muss sagen: Yes we can." In diesem Jahr stellt die Bundesrepublik rund 600 Millionen Euro an Nahrungsmittelhilfe und Maßnahmen zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern bereit.

Die G8-Staaten wollen - auf Initiative der USA und Japan - mit einem Fonds im Umfang von 15 Milliarden Dollar (rund 10,8 Milliarden Euro) die landwirtschaftliche Produktion mit besonderem Fokus auf Kleinbauern vor allem in Afrika, Asien und Südamerika ankurbeln. "Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn die reichen Länder endlich unsere langjährige Forderung aufgreifen würden - der Kampf gegen den Hunger wird auf dem Land entschieden. Und zwar durch ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ und nicht durch Reissäcke!"

Allerdings müsse man hier die Entwicklung kritisch verfolgen: Auch im schottischen Gleneagles hätten die Industrieländer 2005 massive Ankündigungen gemacht, die jedoch seitdem bei weitem nicht umgesetzt worden sind. Umso wichtiger sei es, dass die G8 ihre Zusagen an einen Zeit- und Aktionsplan knüpften, der nachprüfbar sein müsse. (welthungerhilfe)
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