In manchen Bundesländern öffneten zusätzlich Gärtnereien, in anderen standen die längst offen. Ein Überblick, was außer bei den Friseuren so passiert ist:
Hamburg: Die Hansestadt ist das einzige Land, in dem es bis auf die Öffnung der Friseure erst einmal keine weiteren Lockerungen gab. Auch bei den Friseuren hat der rot-grüne Senat nur zur Wahrung der bundesweiten Einheitlichkeit mitgemacht. Es gilt seit dem Wochenende sogar eine verschärfte Maskenpflicht für stark besuchte Orte wie den Jungfernstieg.
Niedersachsen, Bremen, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern: Auch hier tat sich außer bei den Friseuren wenig - weil einiges längst offen war. Blumenläden bieten dort ihre Ware bereits seit längerem wieder an.
In Berlin können bestellte Blumen abgeholt werden. Auch Gartenmärkte empfangen in Niedersachsen und Bremen Kunden - ebenso in den Regionen Mecklenburg-Vorpommerns mit geringem Infektionsgeschehen, nicht aber in Berlin. In der Hauptstadt haben dafür die Buchläden den zweiten Lockdown von Anfang an nicht mitgemacht. Dort sind ebenso wie in Niedersachsen auch Fahrradläden offen, in Berlin aber nur für Reparaturen.
In Mecklenburg-Vorpommern sind zudem Fahrschulen für solche Schüler geöffnet, die die Fahrerlaubnis für die Berufsausbildung benötigen. Zudem dürfen dort in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 und darunter Kosmetiker, Fußpfleger und Nagelstudios wieder Kunden empfangen.
Hessen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Thüringen: Dort wurde zwar am 1. März gelockert, aber außer bei den Friseuren eher wenig. In Hessen sind zusätzlich nur
Betriebe für medizinisch und hygienisch notwendige Behandlungen offen, etwa Fußpflege- und Nagelstudios.
In den anderen drei Ländern können Gartenmärkte wieder ihre Ware anbieten, in Baden-Württemberg auch Blumenläden sowie Baumärkte, wenn sie dort nur Pflanzen und Gartenbedarf verkaufen. In Thüringen empfangen die Blumenläden wieder Kundschaft, ebenso in Brandenburg, wenn die Verkaufsfläche zu mehr als 50 Prozent im Freien liegt.
Baumärkte dürfen Gartenabteilungen für alle Kunden öffnen, wenn die Verkaufsfläche überwiegend im Freien liegt. Dass nur Länder mit hoher Inzidenz so vorsichtig sind, kann man nicht sagen: Zu der Gruppe gehört sowohl das Land mit der höchsten Neuinfektionsrate je 100.000 Einwohner und Woche (Thüringen: 125,2; Stand Dienstag) wie das mit der derzeit drittniedrigsten (Baden-Württemberg: 51,9).
Sachsen: Im einstigen Hochinzidenzland sind Gartenmärkte und Blumenläden zwar geschlossen, dafür aber neben Fußpflegestudios auch Fahrschulen für jene offen, die den «Schein» beruflich brauchen. Musikschulen dürfen solche Schüler einzeln unterrichten, die vor einer wichtigen Prüfung stehen oder ein Studium aufnehmen.
Bayern, Sachsen-Anhalt: Hier haben Gärtnereien und Baumärkte ihre Tore wieder aufgesperrt, in Bayern auch Blumenläden. In beiden Ländern kann man sich auch die Füße wieder professionell pflegen lassen. In Sachsen-Anhalt haben zudem Fahrschulen wieder den
Betrieb aufgenommen, allerdings nur in Kleingruppen bis fünf Personen, inklusive Fahrlehrer; auch Flugschulen starten wieder.
Schleswig-Holstein, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland: Hier wurde neben den Friseuren am meisten geöffnet. In allen vier Ländern sind Gartenmärkte wieder offen, in Rheinland-Pfalz aber nur draußen; in Nordrhein-Westfalen dürfen nur Gemüsepflanzen und Saatgut wie Samen, Zwiebeln,
Pflanzkartoffeln und nötiges Zubehör verkauft werden.
In Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz verkaufen Floristen wieder Blumen, in NRW war der Verkauf von Schnittblumen und Topfpflanzen bereits vor dem 1. März erlaubt. Die Regierung in Düsseldorf erlaubt ebenso wie ihre Mainzer Kollegen Angebote in Musikschulen, erstere aber nur für Grundschüler, letztere nicht für Gesang und Blasinstrumente.
In Rheinland-Pfalz sind zusätzlich auch Fahrschulen offen, und wie im Saarland ist Termin-Shopping im Einzelhandel erlaubt: Bestellte Ware kann nicht nur abgeholt, sondern auch anprobiert werden - zur vereinbarten Uhrzeit und nur für jeweils einen Hausstand. In Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sind auch die Zoos wieder besuchbar. Und in NRW und Schleswig-Holstein darf auf Sportanlagen draußen wieder eingeschränkt Individualsport betrieben werden. Außerdem sind in Schleswig-Holstein Nagelstudios offen.