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17.03.2010 | 14:00 | Gemeinsame Agrarpolitik  

Wlodkowski: Preissenkungen werden immer auf Landwirte abgewälzt

Wien - "Während sich die Konsumenten über eine niedrige Inflationsrate freuen, sie betrug nämlich im Februar nur 0,9%, sehen die Bauern diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen.

Wlodkowski: Preissenkungen werden immer auf Landwirte abgewälzt
Denn als stärksten Preisdämpfer im Jahresabstand nannte die Statistik Austria die Ausgabengruppe 'Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke' mit einem Minus von 2,3%. Gleichzeitig waren die Haupt-Preistreiber, wieder einmal, die Treibstoffpreise mit einem Plus von 10%. Angesichts der seit Monaten auf tiefstem Niveau stagnierenden oder gar sinkenden Preise für Milch, Getreide oder Fleisch und einem Einkommensminus von mehr als 20% im Jahr 2009 verlangt die Landwirtschaftskammer nicht nur eine Abkehr von der 'Geiz-ist-geil-Mentalität', die die Bauern voll und ganz finanzieren, sondern auch eine tragfähige und finanziell stabile Agrarpolitik auf nationaler und europäischer Ebene", erklärte heute Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich.

 
Agrarpreise dämpfen Inflation

"Zwischen 2009 und 2010 sanken die Preise für Obst um 9%, jene für Gemüse um 3%. Ebenfalls um 3% wurden Molkereiprodukte und Eier billiger. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse verringerten sich um 1%. Auch wenn der Anteil der agrarischen Rohstoffe am Endpreis des Produkts niedrig ist, schlägt eine Preissenkung dennoch voll und ganz auf die Bauern durch. Denn sie sind die letzten in einer Kette, auf die jede Preissenkung abgewälzt wird. Der Handel zwingt seine Lieferanten, also die Lebensmittelverarbeiter, zu billigeren Produkten, diese wiederum geben den Preisdruck ungemindert an die Landwirte weiter. Die Erlöse für agrarische Rohprodukte wie Milch, Getreide oder Fleisch stagnieren daher seit vielen Monaten", stellte Wlodkowski fest.


GAP als Basis

"Schon die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass die Gemeinsame Agrarpolitik der EU den Landwirten in Österreich existenzielle Sicherheit geben kann. Daher ist es sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene unbedingt notwendig, für eine Agrarpolitik Sorge zu tragen, die auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann. Bei aller Notwendigkeit von Sparmaßnahmen darf die Existenz unserer Bäuerinnen und Bauern und damit die des gesamten ländlichen Raumes nicht aufs Spiel gesetzt werden", verlangte Wlodkowski. Die Gesellschaft brauche auch eine Umkehr der Wertigkeiten. Nicht fossile Treibstoffe, die noch dazu das Klima schädigen, sondern gesunde Lebensmittel müssten in der Werteskala der Österreicher ganz vorne stehen. (lk-oe)
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