Auch in diesem Jahr wenden sich der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), das Erzbistum Paderborn, die Bistümer Münster und Essen, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche anlässlich des Erntedankfestes wieder mit einer Gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit.
Bauernverband und Kirchen verweisen darauf, dass sichere Erträge, gesunde und preiswerte Nahrungsmittel nach wie vor nicht für alle Menschen selbstverständlich sind und weltweit über eine Milliarde Menschen an Hunger und Unterernährung leiden.
Erntedank erinnere daher auch an die gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Verteilung der Güter dieser Erde.
Die Gemeinsame Erklärung betont, dass die heimischen Bauernfamilien auch künftig vor allem Nahrungsmittel produzieren und dafür sorgen würden, dass sich die Menschen mit gesunden Produkten aus der Region versorgen könnten. Hierdurch schafften sie Arbeitsplätze in den ländlichen und stadtnahen Gebieten, sichere Wertschöpfung sowie Wohlstand und lebendige Gemeinwesen weit über die eigentliche Landwirtschaft hinaus. Ohne die Pflege der gewachsenen Kulturlandschaften durch Generationen von Bauernfamilien hätte Westfalen-Lippe nicht den Erholungswert, den Einheimische wie Touristen an ihr schätzten.
Der WLV, die Bistümer und die Kirchen erinnern daran, dass die bäuerliche Lebenswelt von heute geprägt sei durch einen starken sozialen und ökonomischen Wandel, hervorgerufen durch politische Rahmenbedingungen, sozialen Wandel und die daraus folgenden wirtschaftlichen Zwänge. Heute spezialisierten sich die Betriebe und müssten wachsen, um der nachfolgenden Generation eine Perspektive bieten zu können. Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft stünden aktuell vor schwierigen Herausforderungen und suchten nach Antworten auf schwierige Fragen, darunter jene nach den Grenzen einzelbetrieblichen Wachstums.
Die Unterzeichner der Gemeinsamen Erklärung setzen im Kampf gegen den
Klimawandel große Hoffnungen auf die Beiträge der Landwirtschaft. Hier böten sich für viele Bauernfamilien neue Perspektiven, auch wenn der Ausbau erneuerbarer Energien nicht ohne Spannungen verlaufe.
Kirchen und WLV sehen die heimische Landwirtschaft als lebendigen Teil von Wirtschaft und Gesellschaft. Bauern und Bäuerinnen hätten einen besonderen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung. Für ihre Bemühungen, dieser speziellen Verantwortung gerecht zu werden, erwarteten sie Verständnis und die Unterstützung der Gesellschaft. (wlv)