Zumindest der Leitrüde des Rudels von Rodewald (Landkreis Nienburg) könnte nach zahlreichen Rissen in der Region möglicherweise als verhaltensauffällig eingestuft werden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Derzeit werde geprüft, ob die Voraussetzungen für eine
Ausnahmeregelung gegeben seien.
«Insbesondere das vermehrte Reißen von Rindern und Ponys wird von uns als problematisch angesehen», sagte sie. «Die weit überwiegende Zahl der Dutzenden Nutztierrisse, die im Bereich des Rudels nachweislich Wölfen zuzuordnen sind, geht auf den dortigen Rüden GW717m zurück.»
Das zeigten DNA-Analysen. Dabei überwinde das Tier auch Elektrozäune. Es bestehe die Gefahr, dass der Rüde sein problematisches Verhalten an andere Mitglieder des Rudels weitergebe, erklärte sie.
Die Landtagsabgeordneten Martin Bäumer (
CDU) und Hermann Grupe (FDP) forderten in der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag) einen Abschuss des kompletten Rudels. Für eine sogenannte Entnahme des ganzen Rudels gebe es zur Zeit keine Grundlage, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums dazu.
Am 11. Dezember war ein Pony in Rethem (Heidekreis) gerissen worden. Dabei konnte ein Wolf als Angreifer nachgewiesen werden. Im Januar wurde in Nienhagen ein Pony getötet.
Wie bei anderen Angriffen auf Nutztiere in der Region wird noch geprüft, ob das Rodewalder Rudel verantwortlich ist. Auch ein totes Alpaka könnte ihm zugeordnet werden.