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01.06.2010 | 13:06 | Vogelschutz 

135 Landwirte legen 720 Lerchenfenster in ganz Baden-Württemberg an

Stuttgart - Vor einem Jahr hat der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zusammen mit dem Naturschutzbund Baden-Württemberg (NABU) das Projekt „Lerchenfenster für Baden-Württemberg“ mit sieben Landwirten gestartet.

135 Landwirte legen 720 Lerchenfenster in ganz Baden-Württemberg an
Heute am Weltbauerntag ziehen die beiden Organisationen auf dem Vor-Ort-Termin in Korntal-Münchingen auf der landwirtschaftlichen Fläche von Karl Schmid positive Bilanz: „135 Landwirte haben sich mit 720 Lerchenfenstern an dem Projekt beteiligt“, erklären LBV-Präsident Joachim Rukwied und NABU-Vorsitzender Dr. Andre Baumann. „Wir freuen uns über die rege Teilnahmebereitschaft der Landwirte im Land und hoffen, dass sich auch in Zukunft viele Bauern dauerhaft an dem freiwilligen Projekt beteiligen.“ 

Sie ist fast 20 Zentimeter groß, braun gefiedert und steigt singend bis zu 80 Meter steil in die Lüfte - die Feldlerche. Der auf der Roten Liste stehende Vogel brütet am Boden, am liebsten auf Äckern und Feldern. Um für die Feldlerche in Baden-Württemberg bessere Brut- und Lebensbedingungen zu schaffen, haben Landwirte im vergangenen Herbst und Frühjahr 2010 sogenannte Lerchenfenster auf ihren Feldern angelegt. Und das ganz einfach: Die 20 Quadratmeter großen Freiflächen entstehen, indem der Landwirt nur wenige Meter die Sämaschine anhebt. Dort können die Vögel ungestört brüten und Futter finden.

„Mit dem gemeinsamen Lerchenfensterprojekt des bäuerlichen Berufsstandes und des NABU haben wir den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschützern gelegt. Ein Jahr später zeigt sich, dass unsere Landwirte diese Schutzmaßnahme angenommen haben und der Feldlerche mit einfachen Mitteln einen Lebensraum auf ihren landwirtschaftlichen Nutzflächen ermöglichen“, sagt Präsident Rukwied. Die Feldlerche sei ein Vogel, der ebenso in die heimische Kulturlandschaft gehöre wie die Landwirtschaft selbst.

„Mit liegt die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten besonders am Herzen. Das Lerchenfenster-Projekt ist dafür ein wichtiger Schritt nach vorne“, sagt NABU-Landeschef Baumann. „Ich wünsche mir, dass Naturschützer und Bauern künftig noch enger zusammenarbeiten, denn nur gemeinsam können wir unser Ziel erreichen: Baden-Württemberg soll sich weiterhin durch eine attraktive und lebendige Kulturlandschaft auszeichnen. Eine Landschaft, in der Menschen eine Heimat finden und Tiere und Pflanzen einen Lebensraum.“ Um den Erfolg des Lerchenfensterprojektes zu messen, werden zahlreiche NABU-Gruppen im Land beobachten, wie sich die Bestände der Feldlerche im Umfeld der Lerchenfenster entwickeln. „Diese Erkenntnisse ermöglichen es uns, unser Engagement noch zielgerichteter und besser einzubringen“, erklärt Baumann.

Bisher beteiligen sich 135 Landwirte in ganz Baden-Württemberg. Auf 273 Äckern haben sie 720 Lerchenfenster angelegt. Die Fenster werden in Feldern von mindestens fünf Hektar Größe angelegt – vor allem in Getreidefeldern, aber auch in Raps- und Maisäckern. Dabei heben die Landwirte bei der Saat die Sämaschine für einige Meter an, sodass eine nicht gesäte Freifläche von ungefähr 20 Quadratmeter entsteht, auf der Feldlerchen brüten können und Nahrung finden. Nach der Saat können die Landwirte die Lerchenfenster zusammen mit dem restlichen Acker ganz normal bewirtschaften.

Das Pilotprojekt Lerchenfenster für Baden-Württemberg reiht sich in das Bundesprojekt „1.000 Äcker für die Feldlerche“ des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des NABU ein. Insgesamt legen deutsche Bauern über 2.200 Lerchenfenster für den Bodenbrüter an. Baden-Württemberg stellt im Bundesvergleich ein Drittel der Fenster. (lbv)
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