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11.07.2018 | 10:12
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16 Molkereien in Bayern bekennen sich zu Glyphosatverzicht

München - Eine Reihe von Molkereien in Bayern hat sich einer Umfrage von Naturschützern zufolge zum Glyphosatverzicht bekannt.

Glyphosatfreie Milch
Naturschützer kämpfen weiter für ein Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat. Nachdem es im vergangenen Jahr für weitere fünf Jahre in der EU zugelassen wurde, setzten sie nun unter anderem auf Selbstverpflichtungen. (c) proplanta
Eine Acker- und Grünlandbewirtschaftung ohne das Unkrautvernichtungsmittel hätten nach eigenen Angaben 16 Molkereiunternehmen verankert, teilte der Bund Naturschutz in Bayern (BN) am Dienstag mit.

Dass auch zugekauftes Futter ohne Glyphosateinsatz hergestellt wird, hätten aber nur Biomolkereien sowie drei kleinere Almmolkereien vereinbart. Der Bund Naturschutz hatte 99 Molkereiunternehmen befragt, 30 hatten geantwortet. Nach der erneuten Zulassung von Glyphosat in der EU im vergangenen Jahr wollen Gegner über Selbstverpflichtungen den Ausstieg voranbringen.

«Gerade große Molkereien lassen weiterhin die Glyphosatanwendung am Acker und auf den Wiesen zu und entziehen sich ihrer Verantwortung. Die Verbraucher müssen Milch, Joghurt oder Käse aus Bioerzeugung kaufen, wenn sie den Glyphosateinsatz vermeiden wollen», sagte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Er rief Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) und die Staatsregierung auf, sich für ein schnelleres Glyphosatverbot als wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben einzusetzen. Zudem müsse die Koalitionsvereinbarung zur Glyphosatreduktion umgehend umgesetzt werden.

Bereits Ende vergangenen Jahres hat der Bund Naturschutz alle bayerischen Molkereien aufgerufen, dem Beispiel der Molkerei Berchtesgadener Land zu folgen, mit den Bauern über ein Glyphosatverbot zu diskutieren und ein Verbot zu beschließen. Glyphosat ist ein Totalherbizid und vernichtet alle Pflanzen. Der Einsatz sei mitverantwortlich für das Artensterben und beinhalte Risiken für die Gesundheit, warnte der BN.

Beim Bayerischen Bauernverband hieß es, es sei verständlich, dass sich Molkereien durch Produktversprechen positionieren und von Konkurrenten absetzen wollten. «Wenn sich diese Marketingaktivitäten in einer stabilen Nachfrage und einem höheren Preis widerspiegeln, ist das auch im Sinne der Milchbauern», sagte Verbandssprecher Markus Peters.

«Klar muss aber sein: Wenn Molkereien ihren Lieferanten höhere Standards abverlangen, muss sich der damit verbundene Mehraufwand auch in einem höheren Milchpreis widerspiegeln.»
dpa/lby
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Kommentare 
maximilian schrieb am 11.07.2018 18:33 Uhrzustimmen(13) widersprechen(16)
In Bayern kontrolliert der bayerische Verfassungsgerichtshof die Gesetz- und Verordnungsgebung der Staatsregierung auf ihre Verfassungsmäßigkeit.
cource schrieb am 11.07.2018 10:40 Uhrzustimmen(17) widersprechen(27)
typisch Bayern, die regierung ist zu feige der chemieindustrie die stirn zu bieten und überlässt jetzt dem ehrenamtlichen naturschutz die drecksarbeit----gesundheits-/naturschutz sind immer noch staatliche aufgaben und müssen von den dafür geschaffenen/exorbitant gut bezahlten staatlichen institutionen durchgestzt werden und nicht von irgendwelchen ehrenamtlichen naturschützlern---wer kontrolliert eigentlich die einhaltung der hoheitspflichten der ämter---die verarschung des deutschen schindervolkes kennt keine grenzen
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