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03.10.2022 | 01:46

Nur geringer Nachfrageschub bei Schweinefleisch

Schweineschlachtungen
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com

Ferkel



Nachdem der Ferkelmarkt im zweiten Quartal von Angebotsüberhängen geprägt war, hat sich die Einstallbereitschaft nach der Ernte leicht verbessert. Im September standen sich Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen gegenüber. Auch die Ferkelpreise konnten nach wochenlanger Preisstagnation während der Frühsommermonate mit dem Anstieg der Schlachtschweinepreise Mitte August zulegen.

Im Spätsommer haben die leicht gesunkenen Futtermittelpreise und die positiven Signale vom Schlachtschweinemarkt die Nachfrage etwas verbessert. Bei den hohen Kosten für Mineralstoffdünger war auch der Güllewert für den ein oder anderen Mäster ein Argument, wieder Ferkel einzustallen. Insgesamt mangelt es aufgrund der hohen Energie- und Futtermittelkosten aber nach wie vor an einer deutlichen Belebung der Einstallbereitschaft.

Der Absatz von Ferkelpartien ohne feste Mästerzuordnung erfordert entsprechend einen erhöhten Vermarktungsaufwand. Der erneute Abschlag bei den Schweinepreisen und die ungewisse weitere Entwicklung bezüglich der Produktionskosten senkt die Einstallbereitschaft der Mäster weiter.

Auf der Angebotsseite sind die Stückzahlen zwar rückläufig, aber das Ferkelangebot ist immer noch gut ausreichend, um die reduzierte Nachfrage zu bedienen. Das Angebot wird sich zwangsläufig weiter reduzieren, denn die mehr als verdreifachten Gaspreise verschlimmern die ohnehin schon desaströse wirtschaftlichen Lage der Ferkelerzeuger weiter, die seit über zwei Jahren nicht mehr vollkostendeckend wirtschaften können. Ganz zu schweigen von den eigentlich notwendigen Investitionen um die Ferkelerzeugung zukunftsfähig zu machen.

Entsprechend zeigen die Viehzählungsergebnisse vom Mai einen gegenüber dem Vorjahr um 7 % niedrigeren Zuchtsauenbestand. Innerhalb eines Jahres haben weitere 10 % der Ferkelerzeuger in Baden-Württemberg ihren Betrieb aufgegeben.

Die baden-württembergischen Ferkelpreise konnten sich nach der wochenlangen Durststrecke von 44,60 €/25 kg Ferkel mit den positiven Impulsen vom Schlachtschweinemarkt bis auf 58 €/25 kg Ferkel erholen. Sie sind damit weiter deutlich von einer Kostendeckung entfernt. Nun ist zu befürchten, dass sie in der nächsten Woche wieder unter Druck geraten.
LEL Schwäbisch Gmünd
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