Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.02.2023 | 18:25 | Schlachtrindermarkt 

Preise für Edelteile von Rindern stehen unter Druck

Schwäbisch Gmünd - Der Handel mit Schlachtvieh lief zum Jahresende hin flott. Einerseits fielen kaum Schlachttage aus, andererseits kam weniger Schlachtvieh, da auch im Viehtransport das Personal im Weihnachtsurlaub war.

Schlachtrinder
(c) proplanta
Bei einem stetigen Handel kam es daher auch nach dem Weihnachtsgeschäft noch zu Preisaufschlägen. Zum Jahresbeginn bereitet die schwache Fleischnachfrage Probleme. Die Schlachtunternehmen sind aktuell zurückhaltend. Die Verbraucher kaufen aufgrund der Inflation bewusster ein und sparen an dem vergleichsweise teuren Rindfleisch. Die Preise für Edelteile stehen daher unter Druck.

Jungbullen



Die Nachfrage nach Jungbullenfleisch im Lebensmitteleinzelhandel hat sich im Herbst mit der Sortimentsumstellung leicht belebt. In Verbindung mit einem überschaubaren Angebot zeigten die Jungbullenpreise eine seit dem Sommerloch im Juni anhaltend feste Preisentwicklung. Sorge bereitet den Schlachtern allerdings, dass der Handel insgesamt verhaltener ordert.

Insbesondere teurere Edelteile waren im Herbst schwer abzusetzen, sodass im LEH nicht mehr alle Teilstücke gelistet wurden. Die knappen Stückzahlen sorgten aber dafür, dass der Jungbullenpreis bis zur ersten Januarwoche im Marktgebiet auf 5,28 €/kg anstiegen sind.

Derzeit liefern die Bullenhalter in Erwartung weiter fallender Preise wieder etwas mehr Tiere ab. Dadurch übersteigt das Angebot an Jungbullen den Bedarf der Schlachtunternehmen. 2023 ist zudem mit einem etwas höheren Angebot zu rechnen, da laut Viehzählung vom 3. November im Land 6,5 % mehr Jungbullen (1-2 Jahre) standen. Auch aus Bayern werden höhere Bestände gemeldet.

Aufgrund des schwächelnden Fleischabsatzes mussten die Priese zuletzt wieder zurückgenommen werden und haben seit Jahresbeginn im Schnitt der Handelsklassen 19 ct eingebüßt. Die durchschnittlichen Jungbullenpreise im Südwesten lagen in KW 04 bei 5,09 €/kg SG (E-P).

Der Preisabstand von Bio- zu konventionellen Jungbullen hat sich im Dezember auf ca. 0,30 €/kg SG verringert. Im Mittel aller Klassen wurden diese mit 5,38 €/kg SG gehandelt.

Aufgrund des tendenziell eher schwachen Weihnachtsgeschäftes sind die Lager noch gut befüllt und es fehlt, typisch für den Januar, an Nachfrageimpulsen.

Schlachtkühe



Am Schlachtkuhmarkt waren die angebotenen Stückzahlen im Herbst nach dem Weideabtrieb im Verhältnis zur Nachfrage zu umfangreich. Probleme bereitete die schwache Nachfrage nach Verarbeitungsware. Auch der Bedarf an Kuhfleisch in den benachbarten EU-Länder bewegt sich auf einem niedrigen Niveau, weil dort die Verbraucher aufgrund der Inflation ebenfalls beim Fleischeinkauf sparen.

Aktuell hat sich die Nachfrage nach preisgünstigerem Verarbeitungsfleisch wiederbelebt, sodass das Angebot derzeit knapp ist. Allerdings dürfte im Jahresverlauf zeitweise wieder mit einem etwas höheren Angebot zu rechnen sein. Dies hängt im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung der Milchpreise ab. Zudem dürfte die Verschärfung bei QM-Milch bzgl. der Überbelegung für mehr Schlachtungen sorgen.

Die zuletzt eingetretene Nachfragebelebung führte dazu, dass im Südwesten durchschnittlich ein Aufgeld von +5 ct/kg SG gezahlt wurde. In KW 04 erlösten Schlachtkühe durchschnittlich 3,99 €/kg SG (E-P).

Nach einem kontinuierlich sinkenden Absatz von Bio-Kühen im abgelaufenen Jahr, konnte zum Jahresende eine leichte Belebung des Absatzes verzeichnet werden. Dennoch war ein Preisrückgang von 4,38 € auf 4,20 €/kg SG im Mittel aller Klassen zu verzeichnen.
LEL Schwäbisch Gmünd
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schlachtkuhnotierung weiter im Aufwind

 Schlachtrinder: Preise im EU-Mittel wieder fester

 Ukraine: Krieg schwächt die Fleischbranche

 Schlachtkuhpreise halten sich

 Schlachtkuhpreise im Mittel über 4 Euro pro Kilogramm

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus