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04.12.2019 | 01:50 | Weltbodentag 2019 

Ackerböden in Mecklenburg-Vorpommern extrem ausgelaugt

Schwerin - Die landwirtschaftlichen Böden in Mecklenburg-Vorpommern funktionieren nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) nicht mehr.

Bodenqualität in Mecklenburg-Vorpommern
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Den Ackerböden in Mecklenburg-Vorpommern fehlt nach Ansicht der Umweltorganisation BUND Humus. Daher können sie Wasser nicht gut speichern. Ein Landesprogramm mit Maßnahmen für die Bodenverbesserung lässt auf sich warten. (c) proplanta
«In zu nassen Jahren können sie das Wasser nicht ausreichend speichern und in zu trockenen Jahren das gespeicherte Wasser, vor allem aus dem Unterboden, nicht nachliefern», sagte der Agrarexperte des BUND Mecklenburg-Vorpommern, Burkhard Roloff, am Dienstag anlässlich des seit 2005 jährlich am 5.Dezember begangenen Weltbodentags.

Die Hauptursache sieht Roloff im geringen Humusgehalt der Böden. Folgen seien ein zunehmender Bodenabtrag durch Wind und Wasser, die Erosion, sowie die Bodenverdichtung und geringere Ernteerträge. «Seit fast zwei Jahren liegt das Landesprogramm für Bodenschutz vor - und nichts passiert», kritisierte Roloff. Das Programm müsse endlich umgesetzt werden, um den sogenannten guten Bodenzustand der Äcker, Wiesen und Weiden zu erhalten oder wiederherzustellen.

Das Bodenschutzprogramm war schon 2002 im Koalitionsvertrag der damals rot-roten Landesregierung vereinbart worden. Im ersten Schritt wurde ein Bodenbericht veröffentlicht, 2018 wurden die Böden bewertet und Ziele formuliert. Nun steht noch ein dritter Teil mit Maßnahmen und Handlungsempfehlungen aus. Roloff fordert konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Bodennutzung, angefangen bei angepassten Fruchtfolgen, der Schlagaufteilung und Kompostwirtschaft bis hin zur Pflanzung mehrreihiger Feldhecken oder der Umstellung auf Ökolandbau.

Nach Ansicht des BUND ist eine qualifizierte und flächendeckende Beratung durch spezielle Boden-Berater nötig. Roloff regte ein landesweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben für Bodenschutz an, wo Landwirte praktischen Bodenschutz erleben könnten. Das Netzwerk sollte aus Agrar- und Gartenbaubetrieben bestehen, die sich durch besonders bodenschonende Bewirtschaftungsweisen auszeichnen.
dpa/mv
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