«In zu nassen Jahren können sie das Wasser nicht ausreichend speichern und in zu trockenen Jahren das gespeicherte Wasser, vor allem aus dem Unterboden, nicht nachliefern», sagte der Agrarexperte des
BUND Mecklenburg-Vorpommern, Burkhard Roloff, am Dienstag anlässlich des seit 2005 jährlich am 5.Dezember begangenen Weltbodentags.
Die Hauptursache sieht Roloff im geringen Humusgehalt der Böden. Folgen seien ein zunehmender Bodenabtrag durch Wind und Wasser, die Erosion, sowie die
Bodenverdichtung und geringere Ernteerträge. «Seit fast zwei Jahren liegt das Landesprogramm für
Bodenschutz vor - und nichts passiert», kritisierte Roloff. Das Programm müsse endlich umgesetzt werden, um den sogenannten guten Bodenzustand der Äcker,
Wiesen und Weiden zu erhalten oder wiederherzustellen.
Das Bodenschutzprogramm war schon 2002 im Koalitionsvertrag der damals rot-roten Landesregierung vereinbart worden. Im ersten Schritt wurde ein Bodenbericht veröffentlicht, 2018 wurden die Böden bewertet und Ziele formuliert. Nun steht noch ein dritter Teil mit Maßnahmen und Handlungsempfehlungen aus. Roloff fordert konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige
Bodennutzung, angefangen bei angepassten Fruchtfolgen, der Schlagaufteilung und Kompostwirtschaft bis hin zur Pflanzung mehrreihiger Feldhecken oder der Umstellung auf Ökolandbau.
Nach Ansicht des BUND ist eine qualifizierte und flächendeckende Beratung durch spezielle Boden-Berater nötig. Roloff regte ein landesweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben für Bodenschutz an, wo Landwirte praktischen Bodenschutz erleben könnten. Das Netzwerk sollte aus Agrar- und Gartenbaubetrieben bestehen, die sich durch besonders bodenschonende Bewirtschaftungsweisen auszeichnen.