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10.08.2015 | 11:45 | Bodenpreise 2015 

Ackerflächen-Preise in Sachsen Anhalt

Magdeburg - Die Bodenpreise in Sachsen-Anhalt haben sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.

Bodenpreise 2015
(c) proplanta
Die Bauern aus der Schweiz genössen Wettbewerbsvorteile, sagte Stefan Leichenauer vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV). So seien sie durch den starken Franken in der Lage, höhere Preise für die Flächen zu zahlen, mit denen deutsche Bauern oft nicht mithalten könnten.

Die Käufe der Schweizer Landwirte führten zu einer Preisspirale, heißt es auch beim baden-württembergischen Agrarministerium. Die deutschen Bauern müssten dadurch Preisgebote abgeben, die regelmäßig an der Grenze des ökonomisch noch Tragbaren lägen.

Außerdem erhielten die Schweizer für ihre Flächen auf deutscher Seite Fördermittel der Europäischen Union, sagte Leichenauer. Im vergangenen Jahr waren das nach Angaben des Verbands rund 600.000 Euro. Der Schweizer erhalte die Mittel zudem ohne Kontrolle seines Hofes. «Ich bekomme auch Geld, muss mich aber an viele Regeln halten. Das ist eine Frechheit, dass man mit zweierlei Maß misst», schimpfte Leichenauer.

Was die Flächen für die Schweizer noch attraktiver macht: Ein Grenzabkommen von 1958 erlaubt es ihnen, ihre Erzeugnisse zollfrei in die Schweiz einzuführen - wenn die Flächen weniger als zehn Kilometer von der Grenze entfernt liegen. Bauern aus dem Südwesten müssten ihre Ware dagegen verzollen, wenn sie diese in der Schweiz verkaufen wollten, sagte Leichenauer. «Bis dahin habe ich nichts mehr verdient.»

Leichenauer betont aber auch: «Was die Schweizer machen, ist völlig legal. Wenn es andersrum wäre, würden wir das vielleicht auch machen.» Die Landwirte in der Grenzregion fühlten sich allerdings von der Politik im Stich gelassen. Denn Vorstöße der Landesregierung zur Gleichstellung der deutschen Bauern blieben auch nach Angaben des Ministeriums bislang erfolglos. Damit sie ihre Produkte ebenfalls zollfrei in die Schweiz einführen können, sei eine Änderung des Zollabkommens notwendig. «Zuständig ist hierbei der Bund.»
«Ein Hektar guter Börde-Acker kostet mittlerweile mehr als 30 000 Euro», sagte Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) der «Magdeburger Volksstimme» (Montagausgabe). Die Nachfrage nach Acker, Weideland und Wald sei enorm. Investoren würden die Flächen kaufen, weil sie wegen steigender Preise gute Chancen für eine Wertsteigerung sehen.

Das ziehe allerdings auch Nachteile mit sich. Steuern würden beispielsweise aus dem ländlichen Raum abfließen, weil die Investoren ihren Sitz meist woanders hätten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf zur Begrenzung des Verkaufs verzögert sich derweil. «Wir betreten juristisches Neuland», sagte Aeikens. In der nächsten Legislaturperiode soll der Entwurf wieder auf die Tagesordnung kommen. (dpa/sa)
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