Nach Ermittlungen der
Landwirtschaftskammer zeigen sich die Ackerpflanzen bislang vom strengen Winter unbeeindruckt. Gefahr droht den Feldern erst, wenn sie nach wieder milderen Temperaturen und einsetzender Wachstumsphase von Spätfrösten heimgesucht werden.
Die kompakte und weitgehend geschlossene Schneedecke seit Weihnachten habe die Saaten geschützt und dafür gesorgt, dass der Boden nicht sehr tief gefrieren konnte. Bei langsam abtauendem Schnee werde der Boden das Wasser aufnehmen und für eine gute Wasserversorgung zu Beginn der Vegetationsperiode sorgen. Bei der bereits im Herbst ausgesäten und schon ausgetriebenen
Wintergerste birgt die dicke Schneedecke nach Aussage der Pflanzenexperten bei der Kammer ein gewisses Risiko von Schneeschimmelbefall.
Sogenannte Auswinterungsschäden, also ein frostbedingtes Absterben von Pflänzchen, würden bei Wintergerste, Weizen und Raps aber entscheidend von den Witterungsverhältnissen nach dem Abgang des Schnees bestimmt. Setzt dann warme Witterung ein, passiert gar nichts, und die Pflanzen können sich zu dichten, ertragreichen Beständen entwickeln. Gibt es aber nach der Tauwetterphase Kahlfröste mit starkem Wind, ist mit
Auswinterung und größeren Schäden an den Kulturen zu rechnen.
Zur Entwicklung der Population von tierischen Schädlingen kann die Kammer noch keine gesicherten Aussagen machen, hofft aber, dass die strengen, langanhaltenden Fröste und das geringe Nahrungsangebot dafür sorgen, dass sich das im vergangenen Jahr örtlich massenhafte Auftreten nicht wiederholt. Inwieweit die lange Frostperiode den Erntestart der frühen Feldfrüchte, wie Erdbeeren, Spargel und
Frühkartoffeln verzögert, müsse gleichfalls noch abgewartet werden. (lwk-rlp)