Bis 2020 dürften die Einkünfte pro Arbeitskraft in den 27 EU-Staaten um etwa 20 Prozent über den Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2009 steigen, wie aus einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Analyse hervorgeht. Dabei sei für West- und Südeuropa (EU 15) mit einem Plus von etwa zehn Prozent zu rechnen. Die später beigetretenen Länder dürften angesichts höherer Fördermittel um 45 Prozent zulegen. Unsicherheitsfaktoren seien aber etwa die Konjunktur und das Wetter.
Die Fleischproduktion erhole sich rasch wieder von Einbußen wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise, erwarten die Experten. Auf längere Sicht seien die Aussichten mit Wachstumsraten von durchschnittlich 0,3 Prozent pro Jahr aber bescheiden. Treibende Kraft des Marktes sei eine wachsende Nachfrage nach Geflügel- und Schweinefleisch.
Für Milch geht die Studie bis 2020 von einem Produktionszuwachs von weniger als vier Prozent im Vergleich zu 2009 aus. Bei frischen Milchprodukten wie Joghurt sei mit einem Plus von acht Prozent zu rechnen, bei Käse von etwa zehn Prozent. Für Getreide zeichne sich ab, dass die Marktbedingungen schwierig und die Preise relativ hoch blieben.
Die Marktprognosen sollen auch als Datengrundlage für die Entwicklung der gemeinsamen Landwirtschaftspolitik der EU nach 2013 dienen, wie die Kommission erläuterte. Die Studie basiert auf bestimmten Annahmen, etwa einem erwarteten Wirtschaftswachstum in der EU von jährlich rund zwei Prozent bis 2020. (dpa)