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28.04.2017 | 07:15 | Düngeverordnung und Pflanzenschutzrecht 
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Agrarbetriebe in Ostdeutschland massiv unter Druck

Quedlinburg - Der Deutsche Bauernbund DBB sieht ostdeutsche Landwirtschaftsbetriebe unter Druck.

Ostdeutsche Agrarbetriebe unter Druck
Deutscher Bauernbund beklagt massive Einbußen bei Betrieben. (c) proplanta
In einem offenen Brief an die Agrarminister der neuen Länder habe er auf die massive Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation aufmerksam gemacht, teilte der Verband am Donnerstag mit. In den vergangenen drei Jahren seien die Gewinne bundesweit je nach Eigentumsform zwischen 35 und 80 Prozent eingebrochen.

Die neue Düngeverordnung und die Verschärfung im Pflanzenschutzrecht führten dazu, dass die Betriebsergebnisse weiter zurückgehen, prognostizierte der DBB. Der Verband ist nach eigenen Angaben die berufsständische Interessenvertretung bäuerlicher Familienbetriebe in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

«Das Gebot der Stunde heißt Regionalität, keine weitere Verschärfung des Düngerechtes und keine weiteren Einschränkungen im Einsatz von Pflanzenschutzmitteln», forderte der DBB. Zudem dürften direkte Beihilfen nicht weiter abgesenkt werden.

Ansonsten müssten Landwirte nach Verbands-Ansicht Fremdkapital in die Betrieb holen, um deren Liquidität zu erhalten. Dass heiße dann, dass die Betrieb über kurz oder lang nicht mehr in der Hand der ortsansässigen Bauern blieben.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 28.04.2017 12:27 Uhrzustimmen(17) widersprechen(23)
Sind die obig dargelegten Zahlen überzeichnet oder spiegeln selbige tatsächlich die brutalen Gegebenheiten auf den deutschen Höfen wider!? Sollten sie zutreffend sein, so stehen sehr viele Höfedächer lichterloh im Flammenmeer und kaum jemand nimmt die beißenden Rauchschwaden überhaupt wahr. Wenn man die nach und nach medial preisgegebenen ökonomischen Vorzeichen der vor- und nachgelagerten Bereiche aufmerksam analysiert, scheint das betriebswirtschaftliche Desaster in der Landwirtschaft tatsächlich gigantische Ausmaße angenommen zu haben.
Insofern stellt sich die Gretchenfrage, ob eine weitere Erhöhung der ohnedies schon propagierten Überkapazitäten sektorenübergreifend mittels weitreichend überstrapazierter Düngekapazitäten in Verbindung mit der alternativlosen Chemiekeule auf unseren Äckern einzig zur Nahrungsmittelproduktion DER segensreiche Königsweg für uns Bauern überhaupt noch sein kann!? - In filigraner Methodik landet der Löwenanteil unserer bäuerlichen Erträge in hoch spekulativen Bereichen, deren unheilige Allianzen nur schwerlich öffentlich enttarnt werden können. Unsere berufsständischen Vertretungen versagen hier als marionettenhafte Steigbügelhalter auf ganzer Linie; das knallhart so formulieren zu müssen ist für uns Bauern selbst ein großes Trauerspiel, aber leider die brutale Realität.

Der Vater der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, formulierte einst absolut zutreffend: "Wir kommen dann zu der grotesken Erscheinung, daß der übersteuerte Staatsbürger/Bauer als Bittsteller bei dem gleichen Staat erscheint und versucht, auf dem Kreditwege das zurückzuerhalten, was nach Recht und Moral eigentlich sein Eigentum aus dem Ertrag seiner Arbeit sein müsste." - Unser als neuzeitlich modern umrissenes Bauernleben im Zeitalter der LW 4.0 ist augenscheinlich nur ein Bumerang.
Mit welchen glaubwürdig ehrlichen Argumenten kann/DARF(!) man dem kläglichen Restbestand an deutschen/europäischen Einfamilienbauernhöfen vermitteln, dass wir weiterhin ungehemmt in bereits vorhandene Überkapazitäten hineinproduzieren sollen mit der betriebswirtschaftlich äußerst fatalen Konsequenz, dass in Zeiten dieses extrem volatilen, filigran manipulatorisch „übersteuerten“ Marktgeschehens im Nachgang unsere „ bäuerlich unternehmerische Unvernunft“ sich mit einer absolut katastrophalen Erzeugerpreiskonstellation revanchiert. Das agrarpolitisch gerne und oft zelebrierte Manifest des tumben Bäuerleins als „freier Unternehmer“ in unserer heutigen sozialen Marktwirtschaft überhaupt noch bewusst „karikieren“ zu wollen, krankt doch augenscheinlich an allen Ecken und Enden. Ein Großteil unserer Gesellschaft stellt diesen wissentlich dahingehend gesteuerten Informationstransfer allerdings kaum kritisch in Frage, ansonsten stünden wir Bauern nicht durchgängig als angekettete Chimären am medialen Pranger. Welchen Anfeindungen wir uns mittlerweile als Brunnenvergifter, Umwelt- und Luftverschmutzer ausgesetzt sehen müssen, zeigt das Hassbotschaftsvideo einer Veganerin gegenüber einem Bauern, das aktuell im Internet kursiert, wo bar jedweder höflichen Distanz der einseitige Beschimpfungsanfall im totalen Wutmonolog übelster Art und Weise entartet. Sofern dies kein Fake-Video ist, enthielt es im Kern doch zumindest unstrittig eine durchaus reale Botschaft: „EUER ZEUGS will niemand mehr haben!“ Man verteufelt die konventionelle Landwirtschaft, ohne dabei sich selbst eingestehen zu wollen, in welchem realen Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dieser jeder Einzelne von uns tagtäglich steht. Solche menschenverachtenden Entgleisungen kommunizieren unumwunden den Luxus einer übersatten Wohlstandsbevölkerung.
Ja, es stünde gerade auch uns Bauern die Erkenntnis gut zu Gesicht, dass unser Kunde König ist. Warum, so frage ich mich, streiten wir also mit aller Gewalt um die Reputation des Wirkstoffes Glyphosat, das in den Köpfen der Verbraucher mittlerweile ganzheitlich auf Ablehnung stößt, auch nach meinen Wertvorstellungen mittlerweile völlig zu Recht. Wir aber lassen uns als „kämpferische Soldaten“ vor den Karren der Agrarchemiebranche gespannt, dahingehend wieder einmal missbrauchen. Sind wir Bauern wirklich derart alternativlos, um uns willenlos in fatale Abhängigkeiten stellen zu lassen. Aktuell bekommen die Bauern landauf, landab, in Demonstrationsversuchen von WEM suggeriert, was bis zur Abreife unserer Pflanzen an Pestizideinsatz noch gefordert wird!? Alleine jedoch der Bauer, der mit der Pflanzenschutzmittelspritze unterwegs ist, zieht sich den Unmut dieser Umsetzung in der Praxis von einer kritisch beäugenden Bevölkerung zu.

Wie klein ist demgegenüber die Schar jener Protestanten, die anlässlich der Jahreshauptversammlung von BAYER inklusive der 66-Mrd.-Braut MONSANTO ihren Unmut hierüber kundtun!? Der etwa 9%ige Umsatz dieses Chemiegiganten innerhalb deutscher Grenzen wird in Reihen der dortigen Managerebenen als nur lächerliche PEANUTS abtituliert. Wo werden selbige ausgewiesenen euphorischen Rekordgewinne mit ca. 0,5 %(?) eigentlich versteuert!? - Als Bauer, der sich innerhalb unseres Solidarsystems in der Verantwortung und Pflicht sieht, zahle ich Steuern in meinem deutschen Bundesland!

Warum sehen wir Bauern in der Ablehnung unserer Verbraucher also nicht eine Chance für uns selbst, die wir ergreifen sollten!? Weil man uns das SO nicht einhämmert!? - Freie Unternehmer bedürfen keiner fremdgesteuerten Indoktrination, sie nehmen ihr Schicksal mutig selbst in die Hand!
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